Römershag hat's gebacken bekommen
Autor: Rolf Pralle
Römershag, Montag, 11. Oktober 2021
In dem Bad Brückenauer Stadtteil wurde nun schon die zweite Hinweistafel eingeweiht. Diese erinnert an die ehemalige Krugbäckerei und steht am sogenannten "Maulaffeneck". Privatpersonen haben zum Gelingen beigetragen.
Erneut ist im Bad Brückenauer Stadtteil Römershag ein wichtiges Stück Ortsgeschichte lebendig geworden. Fast auf den Tag genau ein Jahr nach der Einweihung der Infotafel über die Schneidmühle wurde jetzt das großformatige Schaubild mit dem Motto "Die Krugbäckerei - Wasserkrüge für die Kurbäder, Gebrauchsgeschirr für jedermann" fertig gestellt und erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Es steht an der Ecke Ebertshofstraße/Alexanderweg.
Der Impuls für die beiden Objekte von historischer Relevanz liegt schon einige Zeit zurück. Anfang 2018 hatte 3. Bürgermeister Dieter Seban (CSU) seine Idee im Stadtrat vorgestellt. Er regte damals zu den ehemaligen Produktionsstätten Informationstafeln an, die Einheimischen wie Touristen Auskunft über die ereignisreiche Geschichte dieser inzwischen abgerissenen Gebäude geben sollten.
Sichtachsee hat nicht ganz geklappt
Im Hinblick auf die Präsentation der Krugbäckerei, so Kulturbüroleiter Jan Marberg, habe von vorneherein festgestanden, dass diese in Größe und Optik ihrer "Schwester" über die Schneidmühle ähneln sollte. Im besten Fall lief die Überlegung sogar auf eine Sichtachse hinaus, sodass man, sich an der einen Tafel befindend, die andere erblicken könnte. Das habe zwar nicht ganz geklappt, "aber die Absicht ist klar zu erkennen, die Tafeln liegen keine 100 Meter auseinander".
Bereits im Vorfeld hatten einige Privatpersonen Interesse an einer Mitarbeit an dem Projekt bekundet. Nachdem die Corona-Pandemie ein Zusammentreffen bis etwa Mitte dieses Jahres verhindert hatte, nahmen Dieter Seban, Walter Kömpel, Maria Helene Gold und Martin Prause zusammen mit Marberg ab Juli die inhaltliche Planung für die neue Tafel in die Hand.
Fotos, Skizzen, Utensilien
Gold lieferte Fotoaufnahmen, insbesondere von den freigegrabenen Überresten des Gebäudes. Kömpel als Heimatforscher skizzierte nach alten Unterlagen und zeichnet außerdem für den Text maßgeblich verantwortlich. Helma Betz stellte historische Utensilien wie beispielsweise ein altes Kassenbuch und einen Prägestempel aus ihrem Fundus zur Verfügung.
Marbergs Kollegin Michaela Queck und er selbst sorgten im Anschluss gemeinsam mit Kömpel für den rhetorischen Feinschliff. Prause schließlich unterstützt das Projekt als Bürger der Stadt. Von ihm stammt auch der Vorschlag, die Tafel an der Seite mit stilisierten Krügen zu schmücken. Darüber hinaus haben Mathilde Knuchel und Herbert Schneider den Initiatoren auf Vermittlung Kömpels etliche Illustrationen überlassen.
Nicht unerwähnt blieb beim Ortstermin, im Beisein etlicher Einheimischer, dass sich die Initiatoren inzwischen erfolgreich um eine Förderung durch die Brückenauer Rhönallianz und das Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) beworben haben.