Römershag: Beim Büttenabend wird's politisch
Autor: Brigitta Kempe-Wolf
Römershag, Sonntag, 07. Februar 2016
Ob Südlink oder die Fußgängerzone, die Narren im Sportheim des SV Römershag griffen treffsicher die heiklen Punkte der Stadtpolitik auf.
Von Beginn an beste Stimmung herrschte beim Büttenabend des SV Römershag im Sportheim. Marco Wolf übernahm mit seiner Musik die Verantwortung und spielte die passenden Stücke zum Mitsingen und Schunkeln, so dass den Narren im Saal keine andere Wahl blieb als mitzumachen.
Mit mit der obligatorischen Frage "Wollen wir die (Bad Brückenauer Karnevalsgesellschaft) reinlassen?" startete das bunte Programm. Als alle auf der Bühne waren, gab es da kaum noch Platz und Dieter Seban freute sich: "Die Bühne hält!" und er begrüßte mit dem närrischen Elferrat und den roten Funken die vielen Besucher in ihren ausgefallenen und phantasievollen Kostümen: "Wir hoffen, es wird wieder so schön wie immer, auch wenn es eng wird auf der Bühne und im Saal, doch dies ist das besondere Flair."
Widerstand ist ungebrochen
Ortssprecher Erwin Miller sollte besonders
begrüßte werden, doch der hatte für eine langwierige Zeremonie keine Zeit, er musste zu einer Demonstration "um die Rhön zu bewahren". Ehefrau Barbara wollte da mit, doch das gab erst einmal Zweifel von ihm ob sie eigentlich eine Ahnung davon hat. "Na klar weiß ich Bescheid" sagte sie und ein Wortgeplänkel zum Thema Gleich- bzw. Wechselstrom endete in der Erkenntniss "ein Lichtjahr ist die Stromrechnung für 365 Tage". Dann spielte Barbara Gitarre zum Demosong mit dem Refrain "für kein Geld der Welt wollen wir die Rhön so entstellt, die grauen Riesen aus Stahl erbaut, die sind es vor denen es uns graut" und die Narrenschar stimmte mit ein.Bunt und fröhlich, nachdenklich und spannend war das Programm von den Akteuren zusammengestellt. Es gab viel Arbeit auf der Bühne für Aufbau und Abbau, doch Hand in Hand arbeiteten jung und alt miteinander und irgendwie hatte sichtlich jeder Spaß an der Gesamtgestaltung des Büttenabends mit vielen treuen und vielen jungen Besuchern.
Passend zu allem die Moderation von Dieter Seban, Peter Pankerl und Sitzungspräsident Frank Vogler. Die '"Roten Funken" tanzten ebenso wie das Mini-(Tanz)-Mariechen Anna-Lena Hofmann und die Garde. Immer wieder wurden Raketen gezündet als Belohnung für die vorgetragenen Darbietungen. Die Bänkerl-Sänger Dieter (Seban) und Peter (Pankerl) "Urgesteine des Brückenauer Faschings" hatten ein buntes Themenpaket zusammengestellt und mit den gängigen Melodien vorgetragen, beeindruckend geschildert die Bautätigkeiten in Römershag.
Pannen mit dem Baustellen-Klo
Die Demo in der Geisterstadt mit dem Bittruf "Hilf Horst, mach uns
schlau, besonders die in Brückenau, wir Römerschhäger die hier stehen, haben damit kein Problem" macht nachdenklich. Zeigte sie doch einen Blick auf das was in Bad Brückenau so im argen liegt und Sorgen macht. "Ein neuer Lebensmittelmarkt ist so unnötig wie ein Kropf, ein Spieleparadies für unsere Männer wäre doch viel wichtiger". Das Stadtfest 2015 wurde thematisiert, die "JUGEND"- bühne in der "ALT"-stadt, die "Wieder"-Öffnung der Fußgängerzone, die Kissinger-(Geburtshilfe)-Straße, die ab März neu werden soll "aber es stand doch nirgendwo das Jahr dazu geschrieben", Rückwärtsfahren mit dem Schneepflug in Römershag und andere Spitzfindigkeiten wurden auf wunderbare Art und Weise vorgetragen.Unbeschreiblich der Programmpunkt "Was wäre wenn" und die Performance, die auf die Bühne gebracht wurde. Ebenso die Geschichte "Ohne Worte" und "Ein paar Hänschich". Zwei komische Vögel hatten viel zu ertragen bis sie endlich landen konnten und auf der Baustelle von "Edel & Pfusch" dauerte es eine ganze Weile mit einigen Fast-Kathastrophen bis endlich das Klohäuschen stand. Alles in allem war es ein rundum gelungener Abend, gut vorbereitet und durchaus strapaziös für die Lachmuskeln der Zuschauer.
Mitwirkende beim Büttenabend des SV Römershag:
Programm Wenn der Opa mit der Oma: Kerstin Ziegler und Silvia Schwarz; Demo in der Geisterstadt: Birgit Scheller, Gudrun Halbleib, Melitta Breitenbach, Elke Hüfner; Ein paar Hänschich: Emilia Dorn, Linus Brust, Max Huppmann, Christian Scheller, Toni Breitenbach, Manuel und Fabian Meißner; Was wäre wenn: Andreas Scheller, Axel Meißner, Günther Hüfner, Matthias Kaib, Hartmut Bös; Ohne Worte: Maria König und Lena Lochner; Zwei komische Vögel: Elke Hüfner und Achim Halbleib; Edel & Pfusch: Christoph Ditzel, Christoph Schwarz, Maxi Spahn.