Riedenbergs Joachim Hartling ist immer für die Vereine da
Autor: Evelyn Schneider
Riedenberg, Mittwoch, 11. Sept. 2019
Seinen 70. Geburtstag feiert Joachim Hartling am Donnerstag, 12. September. Wenn in Riedenberg jemand als "der Vereinsmeier" gelten kann, dann er.
Joachim Hartling wird am Donnerstag, 12. September, 70 Jahre alt. Für den Riedenberger sind die Vereine sein Leben.
Geboren wurde er am 12. September als ältestes von drei Kindern in Würzburg. Dort verbrachte er seine Kindheit in einer kleinen Stadtwohnung . Wohl gefühlt hatte er sich mitten in der Stadt ohne Garten und Natur nie, und so zog es ihn direkt nach der Realschule auch aufs Land, wo er zunächst ine Lehre in einem landwirtschaftlichen Betrieb in Geroldshausen absolvierte. Zum Leidwesen des Vaters, der ihn lieber als Zahntechniker gesehen hätte. "Doch das wäre niemals etwas für mich gewesen", erklärt er schmunzelnd, auf seine kräftigen Hände schauend.
Lehrer eine Berufung
So blieb er der Natur treu und absolvierte seinen Ingenieur für Landbau in Triesdorf. Zwischenzeitlich hatte er seine Frau Dorothea kennengelernt. Und er entschloss sich, aufgrund der äußerst schlechten finanziellen Möglichkeiten in seinem ursprünglichen Berufsgebiet noch den Beruf des Lehrers auf der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät der Uni Würzburg anzuhängen. "Das war die beste Entscheidung meines Lebens, denn schnell bemerkte ich, dass die Arbeit mit Kindern die Erfüllung meines Traumes war", erzählt er voller Überzeugung.
Schwierige Suche nach einem Bauplatz
So kam er schließlich nach Bad Brückenau, wo er eine Anstellung an der Verbandsschule im Kleinen Steinbusch bekam. Nachdem die beiden Töchter Christiane und Katja geboren waren, musste eine größere Bleibe gefunden werden, und die kleine Familie wohnte zunächst zur Miete in Riedenberg. Dann entstand der Wunsch nach einem Eigenheim. "Es war erst mal gar nicht so einfach, einen Bauplatz als 'Auswärtiger' in dem kleinen Dorf zu bekommen. Viele Alteingesessene, die die Bauplätze vergaben, weigerten sich tatsächlich, strikt an ihn zu verkaufen.
Schließlich war es doch gelungen, und es wurde ein Haus gebaut. "Hier habe ich dann das erste Mal in meinem Leben erfahren, was es heißt, einer Dorfgemeinschaft anzugehören. Plötzlich standen einfach Leute auf der Baustelle , die helfen wollten. Etwas, das ich aus der Stadt überhaupt nicht kannte", weiß er zu erzählen.
Mit dem Vorsitz im Johannisverein begann alles
Den ersten Kontakt zu den Vereinen im Dorf hatte er 1984 , als er gebeten wurde, den Vorsitz des Johannisvereins zu übernehmen, den er bis 1992 inne hatte. Auch beim SV Riedenberg übernahm er den Posten des Platzpflegers, mit all den damit anfallenden Arbeiten, und engagierte sich hier von 1987 bis 2018. In den Gemeinderat wurde er schließlich 1990 gewählt, wo er von 1996 bis 2008 den Posten des Zweiten Bürgermeisters ausübte. So ganz nebenbei gründete er, als Garten-und Naturliebhaber, auch den örtlichen Obst- und Gartenbauverein, dem er bis 2015 vorstand.
Seinem Vorschlag, ein Gemeindeblättchen zu entwickeln, brachten die damaligen Gemeinderäte keine Zustimmung entgegen, sehr zu seiner Enttäuschung. Entmutigen ließ er sich davon jedoch nicht, und so rief er 1994 eine kleine Vereinszeitung ins Leben mit dem Namen "'s Vereinsmeieri", in dem alle Riedenberger Vereine Nachrichten, Mitteilungen und Berichte über das Vereinsleben veröffentlichen konnten.