Riedenberger Kinder erobern den neuen Spielplatz
Autor: Regina Rinke
Riedenberg, Sonntag, 11. Mai 2014
Der neue Kinderspielplatz an der St. Martin-Schule in Riedenberg wird seiner Bestimmung übergeben. Vergangen sind die Zeiten, in denen zum Spielen in den nahen Wald ausgewichen werden musste.
Der Himmel weinte dicke Tränen - es seien jedoch Freudentränen, interpretierte der aus Würzburg angereiste Domkapitular Clemens Bieber, als er dem neuen Kinderspielplatz an der St. Martin-Schule in Riedenberg den kirchlichen Segen erteilte. Und beim Blick in die Runde der vielen anwesenden Kinder und Erwachsenen konnte jeder es deutlich sehen und sogar spüren: Die Freude bei allen war riesig groß.
Heitere Lieder und kurze Reden
Mit Begeisterung sangen die Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren, welche die Schulvorbereitende Einrichtung (SVE) für Sprach- und Entwicklungsverzögerungen besuchen, "Kommt wir wollen mit euch singen, hier gibt's Spaß für Groß und Klein".
Der Domkapitular erzählte den Kindern vom Heiligen Land, in dem es viele trockene Wüsten gäbe, die sich nach einem nächtlichen Regen in eine blühende Landschaft
verwandelten, sehr zur Freude der Menschen.
"Der Regen ist in der Tat ein Segen für unseren frisch angesäten Rollrasen", meinte auch Schulleiter Anton Büchs in seiner kurzen Ansprache, mit der er sich bei allen beteiligten Firmen und den Kollegen für die ausgezeichnete Zusammenarbeit bedankte. Nach dem extra für den Weihetag von Gabi Hornung, einer der drei Gruppenleiterinnen getexteten Lied "Unser Spielplatz ist jetzt fertig und wir rufen laut Hurra! Wir wollen schaukeln, rutschen und auch klettern - ja, das finden wir ganz wunderbar", nahmen die vielen kleinen wasserdicht Verpackten stürmisch - nachdem das Band zerschnitten war - den neuen Spielplatz in Beschlag. Und dazwischen war auch noch Zeit für eine leckere Bratwurst.
Es wimmelte und wuselte trotz des leichten Regens auf allen Geräten.
"Auf diesen Tag habe ich mich seit dem Jahr 1985 gefreut", sagte Peter Probeck, der verantwortliche Sonderschullehrer für den Sprengel SVE der St. Martin-Schule. Bewegung und Sprache gehören für ihn eng zusammen.
In den Wald ausgewichen
Aus Mangel an einem Spielplatz musste über Jahre in den nahen Wald ausgewichen werden. Kinder bräuchten Bewegung an frischer Luft. Sie müssten klettern, balancieren, rutschen und hangeln können und dürfen, denn diese Bewegungen würden die Sprachentwicklung fördern, da ja im Gehirn die Bewegungs- und Sprachzentren nahe beieinander liegen. Bei all diesen Tätigkeiten würden "ganz nebenbei" viele soziale Tätigkeiten des Miteinanders gelebt: Rücksicht nehmen, Hilfestellung geben, warten können, nachgeben können, Verständnis aufbringen - immer miteinander, nicht gegeneinander.
So wünschte auch der Geschäftsführer der Schulen GmbH, Manfred Steigerwald, den Kindern und Betreuern "Viel Spaß mit diesem neuen Spielplatz!"