Rhöner Schinken reift in Unterleichtersbach: Welche Idee dahinter steckt und was das Besondere daran ist
Autor: Rebecca Vogt
Unterleichtersbach, Freitag, 04. März 2022
In einem länderübergreifenden Projekt entsteht in der Region derzeit ein neues Produkt, an dem auch eine Metzgerei aus Unterleichtersbach beteiligt ist. Was es mit dem Rhöner Schinken genau auf sich hat.
Auf einem großen schwarzen Schneidbrett transportiert Silvia Kleinhenz einen saftig rot schimmernden Schinken. Eigentlich nichts Ungewöhnliches, denn die staatlich geprüfte Lebensmittelchemikerin hat vor ein paar Jahren den Betrieb ihres Vaters übernommen: Die Landmetzgerei Kleinhenz in Unterleichtersbach. Täglich geht es dort im wahrsten Sinne des Wortes um die Wurst.
Doch der Schinken, den Kleinhenz extra für den Termin mit dieser Redaktion aus dem Lager geholt hat, ist ein ganz Besonderer: Er ist eines der ersten Exemplare des Rhöner Schinkens. Einer Produktneuheit aus der Region, die Anfang Oktober auf dem 11. Ostheimer Wurstmarkt offiziell vorgestellt werden soll.
Sieben Metzgereien aus der Rhön
"Der Schinken wird bis dahin reifen und dann ganz anders aussehen als jetzt. Er wird zum Beispiel einen leichten weißen Überzug haben", verrät Kleinhenz. Ihre Landmetzgerei ist eine von sieben Metzgereien aus dem Netzwerk der Dachmarke Rhön, die an der Herstellung des Rhöner Schinkens beteiligt sind.
"Das Großartige an dem Projekt ist, dass die Metzgereien nicht in Konkurrenz zueinander stehen, sondern alle zusammenarbeiten", berichtet die Unterleichtersbacherin.
Ende Januar ist das länderübergreifende Projekt gestartet, wie es in einer Pressemitteilung der Rhön GmbH heißt: Die teilnehmenden Betriebe in Bayern, Hessen und Thüringen haben hier erstmals Schweinefleisch mit der neuen Würzmischung gesalzen.
Naturgewürze mit Regionalbezug
Welche Gewürze das im Einzelnen sind, ist geheim. Auch Silvia Kleinhenz und ihr Vater Richard, seines Zeichens Metzgermeister, lassen sich da nur wenig entlocken: Bei den verwendeten Gewürzen sei darauf geachtet worden, dass diese einen Bezug zur Region haben. Es handele sich bei der Mischung um eine eigens für den Schinken entwickelte, geschützte Rezeptur. Hierfür wurde mit der thüringischen Lay Gewürze GmbH zusammengearbeitet, wie Richard Kleinhenz berichtet.
Seit Ende vergangenen Jahres hätten die Metzger gemeinsam an einer passenden Rezeptur getüftelt. "Ziel war es, einen Schinken wie früher zu produzieren", sagt Kleinhenz. "Mit Naturgewürzen, ohne Zusatzstoffe und ohne Allergene."