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Rhönallianz: Einwohnerrückgang fällt moderat aus


Autor: Ulrike Müller

Bad Brückenau, Freitag, 12. Januar 2018

Nur 26 Menschen weniger als noch im Vorjahr leben im Gebiet der Rhönallianz. Weil deutlich mehr sterben als geboren werden, ist das eine gute Nachricht.


Die Bevölkerung schrumpft. Sie schrumpft aber nicht überall gleich und mancherorts gibt es sogar eine leichte Entspannung. Acht Kommunen gehören zur Brückenauer Rhönallianz. Sie umfassen das Gebiet des ehemaligen Landkreises Bad Brückenau, der 1972 Bad Kissingen zugeschlagen wurde. Im Jahr 2010 lebten 19.493 Menschen hier, mittlerweile sind es nur noch 18.834. Das entspricht einem Rückgang von 3,38 Prozent innerhalb von sieben Jahren.

Den größten Zuwachs verzeichnete Bad Brückenau mit einem Plus von 38 Einwohnern. Oberleichtersbach und Wildflecken folgen mit 21 beziehungsweise elf Bürgern mehr. Am meisten Einwohner hat die Gemeinde Motten verloren, insgesamt 56 Personen innerhalb eines Jahres. Schondra zählt 18 Einwohner weniger, Zeitlofs 17.


Flüchtlinge und Rückkehrer haben Anteil an positiver Entwicklung

"Wenn der Rückgang nicht so stark ausfällt wie prognostiziert, ist das natürlich eine gute Nachricht für die Region", reagiert Allianzmanager Uwe Schmidt erfreut. Vor fast vier Jahren hatte die Rhönallianz ein Integriertes ländliches Entwicklungskonzept (Ilek) vorgelegt. Die Macher gehen darin von einem Schrumpfen der Bevölkerung um durchschnittlich neun Prozent im Zeitraum von 2009 bis zum Jahr 2021 aus. Diese Vorhersage scheint sich nicht zu bestätigen. Schmidt wirft ein, dass sowohl die Flüchtlinge - so sie sich denn integrieren und langfristig hierbleiben - als auch Rückkehrer zu dieser positiven Entwicklung beitragen. Beides hätte das federführende Fachbüro damals nicht vorhersehen können.

Das Ilek geht im Übrigen nicht von einem einheitlichen Bevölkerungsrückgang in der Region aus. Wildflecken (minus 15,4 Prozent), Riedenberg (minus 13,3 Prozent) und Geroda (minus 11 Prozent) wären demnach besonders stark betroffen. Für Bad Brückenau (minus 2,1 Prozent), Schondra (minus 4,5 Prozent) und Oberleichtersbach (minus 6,3 Prozent) geht das Ilek von einem eher moderaten Bevölkerungsschwund aus. Für den Landkreis Bad Kissingen sagt die Erhebung einen Rückgang um 5,8 Prozent voraus.


Oberleichtersbach und Wildflecken legen zu

Und das sind die Zahlen im Einzelnen: In Geroda leben aktuell 832 Menschen, einer weniger als im Vorjahr. 13 Einwohner starben, zwei Kinder wurden geboren. Die Gemeine Motten zählt 1712 Bürger, 56 weniger als noch im Dezember 2016. Hier kamen 15 Kinder zur Welt, zwölf Menschen starben. Oberleichtersbach hat um 21 Bürger zugelegt. Insgesamt sind es 2092 Einwohner. 20 Geburten stehen 18 Sterbefällen gegenüber.

In Riedenberg wohnen 982 Menschen, sechs weniger als im Vorjahr. Acht Kinder wurden geboren, sieben Menschen starben. Schondra zählt aktuell 1666 Bürger, das sind 18 weniger als vor einem Jahr. 17 Geburten stehen 14 Sterbefälle gegenüber. Elf Einwohner mehr und damit 2969 Menschen leben im Markt Wildflecken. 25 Kinder kamen zur Welt, 31 Bürger starben. In Zeitlofs leben 2056 Menschen und damit 17 weniger als im Vorjahr. 24 Sterbefälle übersteigen die Zahl von zehn Neugeborenen deutlich.


143 Kinder wurden 2017 im Altlandkreis Bad Brückenau geboren. Dem stehen 274 Sterbefälle gegenüber. Im Vorjahr waren es 150 Geburten.

18.834 Menschen leben aktuell im Altlandkreis Bad Brückenau. Das sind 26 Einwohner weniger als Ende 2016.


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