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Rauschendes Fest zum 70. Geburtstag


Autor: Redaktion

Wildflecken, Mittwoch, 11. Oktober 2017

Der Rhönklub-Zweigverein Wildflecken besteht seit 70 Jahren. Zum Geburtstagsfest platzte der Saal aus allen Nähten. Es gab Ehrungen mit tollem Programm.
Der Präsident des Rhönklubs, Jürgen Reinhardt (von links) überreichte Ehrungen an: Hermann Türk und Hedi Beck (beide Grünes Band der Rhön), 2. Vorsitzender Ottmar Bohn, Dieter Gundelach und Wolfgang Kleinheinz (beide 25 Jahre), Vorsitzender Wilfried Donner, Guido Donner (25 Jahre) und Conny Tripp, amtierender Vorsitzender der Saale-Sinn-Region.Regina Rinke


Damit hatte wohl niemand in Wildflecken gerechnet, dass noch Stühle zusätzlich gestellt werden müssen, um allen, die zur "Geburtstagsfeier" des Rhönklub-Zweigvereins gekommen waren, einen Platz anbieten zu können. Jeder sah es am strahlenden Gesicht des 1. Vorsitzenden Wilfried Donner bei seinen Begrüßungsworten: ein Stein war ihm vom Herzen gefallen. Die Bedeutung des 247 Mitglieder zählenden Vereins wurde dann auch bei allen Grußworten der Ehrengäste deutlich.
Pfarrerin Daniele Roth eröffnete den Reigen der Grußworte. Sie hatte ein Liedblatt vorbereitet - und alle stimmten ein. Landtagsabgeordneter Sandro Kirchner (CSU) war bestens über die Aktivitäten der vielen Ehrenamtlichen des Vereins unterrichtet. Er stellte zufrieden fest, "dass unsere Heimat sehr schön ist, gepflegt wird und negative Berichte einfach nicht stimmten". Stellvertretender Landrat Alfred Schrenk (SPD) freute sich, diesen Geburtstag mitfeiern zu können.
Der 1. Bürgermeister der Marktgemeinde Wildflecken, Gerd Kleinheinz, schaute kurz auf die Anfänge vor 70 Jahren zurück und konzentrierte sich dann auf die Verdienste, die sich der Zweigverein bei der Mitgestaltung der Gemeinde erworben hat. Voller Stolz schaute er auf die Mitbürger zurück, die Großartiges geleistet haben und wünschte einen positiven Blick in die Zukunft des Zweigvereins.
Kurz und knapp, aber sehr wohlwollend, äußerte sich der Rhönklub-Präsident Jürgen Reinhardt aus Fulda, der besonders auf die Wildfleckener Hütte einging. Conny Tripp, derzeit amtierender Vorsitzender der Saale-Sinn-Region des Rhönklubs, schilderte die hervorragende Arbeit des Zweigvereins unter dem Vorsitzenden Wilfried Donner und der gesamten Vorstandschaft sehr detailliert.


Ehrungen

Es wundert bei den vielen positiven Aussagen nicht, dass verdienstvolle Mitglieder ausgezeichnet wurden. Hedi Beck, die niemals einen Vorstandsposten inne hatte, erhielt dennoch das "Grüner Band der Rhön", denn sie war immer zur Stelle, wenn sie gebraucht wurde. Sie wurde außerdem mit dem Ehrenzeichen für 50-jährige Mitgliedschaft Hedi Beck ausgezeichnet.
Hermann Türk, Schatzmeister im Zweigverein, erhielt "endlich", wie viele meinten, ebenfalls das Grüne Band der Rhön. Für 25 Jahre Zugehörigkeit zum Verein erhielten das Ehrenzeichen Renate Haydu, Julian Gundelach, Dieter Gundelach, Guido Donner und Wolfgang Kleinheinz.


Tolles Beiprogramm

Weil es ein richtig schöner unterhaltsamer Abend für alle werden sollte, hatte sich der Rhönklub Zweigverein Wildflecken Gäste eingeladen. Der Gesangverein Wildflecken trug viele bekannte Wanderlieder vor, die auch zum Mitsingen einluden. Und die Kirchberg-Musikanten stimmten ebenfalls mit vielen schönen, allseits bekannten, Weisen zum Gelingen des Abends bei. Gerda Peterek begleitete die Rhöner "Gassenhauer" auf dem Akkordeon, unter anderem "Frisch auf zur lieben Rhön hinauf" und "Ich weiß basaltene Bergeshöh"n".


Festvortrag


Den Rückblick auf 70 Jahre Rhönklub in Wildflecken hielt Regina Rinke, seit 51 Jahren aktiv im Verein. Sie konnte auf Grund der vielen akribisch geführten Protokollbücher alle Höhepunkte des Vereines und vor allem viele, viele Namen verdienstvoller Mitglieder Revue passieren lassen. Die Anfänge im Jahr 1947, also zwei Jahre nach dem Ende des 2. Weltkrieges, waren bescheiden, aber euphorisch. Der 3. amtierende Vorsitzende, nach Josef Lisiecki und Carl Schumm, war Leopold Mathes, der 30 Jahre diesen Heimatverein prägte. Unter seinem Vorsitz erfolgte der Kauf der Wildfleckener Hütte am Auersberg. Dieses ehemalige Zechenhaus wurde zur "Heimat" vieler Feste, Feiern und Veranstaltungen.
Regina Rinke erinnerte an die großartige Jugendarbeit, an die vielen fleißigen Helfer bei allem, was in oder an der Hütte zu gestalten war. Die Adventsfeiern in der Hütte wurden auch von den Ehrengästen lobend erwähnt. Für die Kinder gab es ab 1971 Nikolausfeiern, Oster-Eier-Suche, Sommerfeste, Martinsumzüge mit Pferd, und für die Erwachsenen Erntedankfeste, Heringsessen, 2-Tages-Touren, Vogelwanderungen, Faschingsveranstaltungen und natürlich Naturschutz-Arbeit.
Ein Fledermaus-Stollen wurde eingerichtet, ein Feuchtbiotop angelegt, der historische Kirchenpfad wurde repariert, ein Dorfbrunnen schmückt seit 20 Jahren das alte Dorf Wildflecken.
Auf Grund des demografischen Wandels musste nach neuen Möglichkeiten gesucht werden, um auch die Älteren noch am Vereinsleben teilhaben zu lassen. Theaterfahrten sind nun im Angebot, auch Mehr-Tages-Ausflüge finden regen Zuspruch. Und Wilfried Donner, der seit 25 Jahren den Verein lenkt, wird sich zusammen mit seiner Mannschaft neue Schwerpunkte suchen.
Die Gäste blieben auch nach dem offiziellen Programm noch lange sitzen, um das gelungene Geburtstagsfest mit Peter und Gerd zu feiern.