Platz für Gewerbe am Platzer Sportplatz
Autor: Steffen Standke
Platz, Dienstag, 01. Februar 2022
Für den Markt Geroda ist es ein Glücksfall. Mit wenig Aufwand und ohne große Kosten erhält er ein Gewerbegebiet mit zwei Firmen und mindestens 20 Arbeitsplätzen. Auch die Unternehmen profitieren. Und was erwartet die Anwohner?
Ein Umzug steht an. Mitte des Jahres soll es soweit sein. Wenn alles klappt. Dann möchte Andreas Baumgart mit den 20 Mitarbeitern seiner Firma Baumgart Landschaftsbau GmbH & Co. KG umsiedeln - aus dem Schondraer Gewerbegebiet Märzgrund an den Sportplatz in Platz. Das Kuriose: Die Firma schafft sich die Gewerbefläche für ihren neuen Sitz quasi selbst.
Eigentlich sei es darum gegangen, ein passendes Gelände für ein anderes, im Ort ansässiges Unternehmen zu finden, berichtet Gerodas Bürgermeister Alexander Schneider (AWG) auf Nachfrage. Es handele sich um den Kleinbetrieb von Roland Grom, den dieser mehr oder weniger mit am Hof in Geroda hat. Grom wollte sich nach dem Einstieg seines Sohnes umorientieren. Und dann kam die Firma Baumgart dazu.
Inhaber Andreas Baumgart hat in Schondra eine Halle gemietet. Am neuen Firmensitz in Platz möchte er "sowohl die Kunden empfangen und beraten", heißt es in den Erläuterungen zum "Bebauungsplan Rhönstraße Platz".
Für die Angestellten soll "ein angenehmer und attraktiver Arbeitsplatz entstehen". Zudem ist geplant, dort für den Garten- und Landschaftsbau notwendige Maschinen und Materialien zu lagern.
Aber warum gerade Platz, das nicht gerade als großer Gewerbestandort bekannt ist? Betont wird die Lage zwischen den Unterzentren Bad Brückenau und Bad Kissingen sowie "die gute Verkehrsanbindung durch die Lage an der B286 und die Nähe zur Bundesautobahn 7".
Eine bedeutende Rolle spielt auch, dass im Umkreis von 15 Kilometern passende Grundstücke für lokales Kleingewerbe rar gesät sind. Zumindest wird die Situation für die Nachbargemeinden Schondra, Oberleichtersbach, Burkardroth und Bad Brückenau so geschildert. Geroda selbst kann wegen seiner Tallage keine geeigneten Flächen zur Verfügung stellen, so Bürgermeister Schneider.
Er bezeichnet das Ganze als "Win-win-Situation. Wir können uns glücklich schätzen". Denn die Marktgemeinde stelle die Firmen die Grundstücke zur Verfügung, die speziell auf diese "abgemünzt" wurden. Der Bebauungsplan sei "vorhabenbezogen". Das heißt, die Firma Baumgart treibt das Verfahren voran. Und sie trägt die Erschließungskosten. Die Gemeinde begleitet und kontrolliert das Verfahren nur. Für den Trinkwasseranschluss und die Entwässerung bleibt sie aber zuständig.