Druckartikel: Personeller Umbruch steht bei Oberwildfleckens Feuerwehr bevor

Personeller Umbruch steht bei Oberwildfleckens Feuerwehr bevor


Autor: Sebastian Schmitt

Oberwildflecken, Montag, 18. Februar 2019

Beide Kommandanten in Oberwildflecken kündigen aus unterschiedlichen Gründen ihr Ausscheiden aus dem Amt an. Übungsbeteiligung soll sich verbessern.
Ihre regelmäßigen Übungen führt die Freiwillige Feuerwehr Oberwildflecken  zusammen mit der Werkfeuerwehr von Paul & Co durch. Foto: Archiv/Sebastian Schmitt


In der Freiwilligen Feuerwehr in Oberwildflecken stehen große Umbrüche bevor. Weil 1. Kommandant David Kretschmann aus dem Ortsteil Oberwildflecken wegzieht, geht er auf die Suche nach einem Nachfolger. Auch für den bisherigen 2. Kommandanten Gregor Pasieka muss ein Nachfolger gefunden werden, denn er hat bei der Werkfeuerwehr von Paul & Co das Amt des stellvertretenden Kommandanten angetreten. Und Kommandanten mit Doppelfunktion in unterschiedlichen Wehren sieht das Feuerwehrgesetz so nicht vor.

Geht es nach dem Wunsch von Kommandant David Kretschmann, dann werden möglichst im kommenden Jahr zwei Kandidaten präsentiert, auf die sich die gesamte Wehr einigen kann. "Sollte sich für das Amt des 1. Kommandanten kein Kandidat finden, dann mache ich meine Amtszeit noch fertig. Danach ist dann aber endgültig Schluss", so Kretschmann, der noch bis 2021 regulär im Amt wäre.

Zwei Motorradunfälle

In seinem Jahresbericht ging der Kommandant auf zehn Einsätze im Detail ein. Er berichtete zum Beispiel über einen Brand in Wildflecken, der innerhalb von einer Stunde gelöscht war. Deutlich aufwendiger war ein Einsatz bei einer Ölspur, der mehr als fünf Stunden dauerte. Der einsetzende Regen am Arnsberg machte den Wehrleuten dabei zusätzlich heftig zu schaffen. Der schlimmste Einsatz im zurückliegenden Jahr war nach den Worten Kretschmanns ein schwerer Motorradunfall in Richtung Kreuzberg im Juli, bei dem zwei Rettungshubschrauber zum Transport der Verletzten angefordert werden mussten. Genau eine Woche später folgte ein weiterer Motorradunfall, der aber nicht ganz so schwerwiegend war.

Unzufrieden war der Kommandant mit der Beteiligung an den regelmäßigen Übungen. Über 20 Termine waren im Jahresverlauf angeboten worden, dabei kooperiert die Freiwillige Feuerwehr auch mit der Werkfeuerwehr von Paul & Co. Künftig möchte die Oberwildfleckener Wehr die Übungsbeteiligung wieder verbessern, zum Beispiel durch eine noch flexiblere Termingestaltung. Bürgermeister Gerd Kleinhenz (PWW) appellierte an die Oberwildfleckener, die Freiwillige Feuerwehr im kleinsten Wildfleckener Ortsteil weiterhin schlagkräftig zu erhalten. Allen personellen Schwierigkeiten zum Trotz müsse es das Ziel sein, direkt vor Ort einen Feuerwehrbetrieb aufrecht zu halten.

Quereinsteiger in den Feuerwehrdienst

Kreisbrandrat Benno Metz ermutigte die Wehrleute dazu, auch Quereinsteiger für den Feuerwehrdienst zu gewinnen. Wenn jeder Einzelne in der Nachbarschaft Menschen anspreche, dann könne man eventuell neue Mitglieder gewinnen, die sich für den Feuerwehrdienst ausbilden lassen. Bei der Kandidatensuche für das Amt des Kommandanten allerdings gebe es gewisse Einschränkungen, denn ein Kommandant müsse mindestens vier Jahre aktiven Dienst in der Feuerwehr hinter sich haben. Metz wünschte der Wehr eine glückliche Hand bei der Suche und Auswahl der neuen Kommandanten.

Dieter Feller von der Oberbacher Feuerwehr regte an, dass sich die Oberwildfleckener bei gemeinsamen Leistungsprüfungen in der Marktgemeinde beteiligen können. Aus dem Oberwildfleckener Feuerwehrverein berichtete Vorsitzender Michael Hackl. Den Kassenbericht trug Tanja Degelmann vor. Schriftführerin Heidi Hackl wird im kommenden Jahr ihr Amt zur Verfügung stellen, weil sie aus Oberwildflecken weggezogen ist. Ihren aktiven Dienst in der Wehr hatte sie daher schon beendet. Thomas Kleinhenz wurde zum Feuerwehrmann ernannt.

Zu wenig Atemschutzträger im Ort

Außerdem blickte der Kommandant Kretschmann auf das bevorstehende Jahr voraus. Neben der verbesserungswürdigen Übungsbeteiligung ging es auch um die unzureichende Zahl an Atemschutzträgern im Ort. Hierbei seien vor allem jüngere Feuerwehrmitglieder gefragt. Der Kommandant will nun besonders das Rekrutieren neuer Mitglieder vorantreiben. Möglicherweise muss auch die Zusammenarbeit zwischen den drei Ortsteil-Feuerwehren auf allen Ebenen intensiviert werden.

Über die Arbeit der Frauenbeauftragten im Landkreis berichtete Birgit Below, die seit ein paar Jahren regelmäßiger Gast in der Oberwildfleckener Jahresversammlung ist. Der Dank des Kommandanten galt allen, die sich ehrenamtlich in der Feuerwehr engagieren und der Marktgemeinde für die finanzielle Unterstützung bei der Beschaffung wichtiger Ausrüstungsgegenstände.