Parkverbot mit Probezeit
Autor: Julia Raab
Bad Brückenau, Freitag, 17. Dezember 2021
Neben einer langen Diskussion um Parkverbote beschäftigt sich der Stadtrat erneut mit dem Hochwassermanagement. Feuerwehrreferent Claudio Kleinhenz glaubt nicht, dass die Stadt an der Sinn besonders gefährdet ist.
In der vergangenen Woche fand die letzte Sitzung des Stadtrates in diesem Jahr statt. Insgesamt zwei Stunden diskutierten die Ratsmitglieder über die öffentlichen Themen - und schlossen fraktionsübergreifend mit den besten Wünschen und Dank für die gute Zusammenarbeit ab.
Heiß diskutiert wurde gleich zu Beginn der Sitzung ein Antrag auf Errichtung eines einseitigen Parkverbotes in der Valentin-Becker-Straße im Ortsteil Staatsbad. Anwohner meldeten im Vorfeld der Stadtverwaltung starke Einschränkungen des Verkehrs durch parkende Autos in der Wohnstraße. Die Verkehrsschau im September bestätigte den Eindruck.
Hartmut Bös (Grüne) betonte: "Die Durchfahrt eines Rettungsdienstes muss gewährleistet sein." Florian Wildenauer (SPD) verwies auf das Beispiel Frühlingstraße. Dort parken die Autos abwechselnd rechts- oder linksseitig. "Das entschleunigt auch den Verkehr", gab er zu bedenken.
Rennstrecke durch Fahrverbot?
Eva Reichert-Nelkenstock (Grüne) betonte, dass viele Anwohner ihre Autos auf der Straße abstellen. "Wo sollen diese dann parken, wenn das einseitige Parkverbot kommt?", fragte sie. Emmanuel Fritschka (PWG) kenne als Notarzt die Schwierigkeit, in einem Notfall durch solch verstellte Straßen zu kommen. "Das kann ein richtiges Problem sein, und im Ernstfall kommt auch die Feuerwehr nicht mehr durch", sagte er.
Heribert Übelacker (CSU) befürchtete, dass durch das einseitige Parkverbot in der Valentin-Becker-Straße ein Präzedenzfall für ähnliche Wohnstraßen geschaffen werde. Außerdem entstünden durch das einseitige Fahrverbot Rennschneisen.
Robert Eder (PWG) benannte ein ganz anderes Problem in dieser Straße: "Dort parken beidseitig die Lieferwagen zweier bekannter Firmen", erklärt er. Dirk Stumpe (PWG) forderte ein Gespräch mit den beiden Firmen, um diese Parksituation zu entschärfen. Dem stimmte auch Bürgermeister Jochen Vogel (CSU) zu.
Hochwassermanagement für die Stadt
In der anschließenden Abstimmung sprach sich eine Minderheit - genau vier Stadträte - gegen das einseitige Parkverbot aus, der überwiegende Rest dafür. Ein Kompromiss sieht allerdings vor, dass das Parkverbot im kommenden Jahr bei der Verkehrsprüfung neu betrachtet werden soll.