Osterburg: Warum in der Ausstellung nicht alle Fundstücke gezeigt werden
Autor: Marion Eckert
Bischofsheim an der Rhön, Mittwoch, 20. Juli 2022
In der Nähe von Bischofsheim gibt es eine neue Attraktion.
Die Freunde der Osterburg hatten allen Grund zum feiern. Die Ausstellung zur Osterburg, die einen Überblick über die aufwändigen Sanierungsarbeiten gibt, ist fertig und konnte mit einem kleinen Festakt offiziell eröffnet werden. Im ehemaligen Lesezimmer des Rentamtes werden ausgewählte Fundstücke und Architekturelemente, die bei Ausgrabungen um 1900 entdeckt wurden, präsentiert.
Besucher und Gäste von Bischofsheim sollen so animiert werden, die Burg zu besuchen. Sie ist mittlerweile ein Ausflugs- und Wanderziel und sogar ein offizieller Trauort.
Bruno Werner steckte im Jahr 2005 mit seiner Idee, die im Dornröschenschlaf liegende Burganlage frei zu legen, eine ganze Reihe Mitstreiter an. Zur Rettung der Burg wurde eigens der Verein Freunde der Osterburg gegründet, der heute rund 300 Mitglieder zählt. In mehreren Bauabschnitten wurde, von 2006 bis 2018, mit Hilfe von Fördermitteln sowie in engagierter ehrenamtlicher Arbeit der Vereinsmitglieder die Osterburg freigelegt und saniert. Die fachliche Leitung hatte der bekannte Burgenforscher Dr. Joachim Zeune in Zusammenarbeit mit den Denkmalbehörden.
Im Laufe von zwölf Jahren wurde die Ruine Stück für Stück wieder freigelegt. Jetzt ist die mächtige Anlage wieder zu sehen. Er sei schon ein wenig traurig, dass nun alles vorbei und abgeschlossen sei, bekannte Dr. Zeune. Die Osterburg und die Freunde der Osterburg seien für ihn ein ganz besonders Projekt gewesen. Von Anfang an habe er großen Wert auf die Dokumentation der Arbeit gelegt, doch bei den Ausgrabungen und Freilegungen seien kaum Funde zu Tage gekommen.
Vieles habe schon um 1900 Forstmeister Max Fuchs bei der ersten Freilegung zusammen getragen. Bis heute waren diese Fundstücke nahezu unangetastet und unsortiert eingelagert. Zeune begann Schritt für Schritt alles zu sortieren und zu bewerten.
Bewusst werden in der Ausstellung nur eine Auswahl der Funde gezeigt. Es gehe nicht um die Menge , sondern darum, anhand ausgewählter Exponate die Geschichte der Burg zu erzählen. Thematisch gegliedert gibt die Ausstellung Einblick in das Leben auf der Osterburg. Sie war von 1160 bis 1260 Macht- und Herrschaftszentrum des Bistums Würzburg. Schautafeln, Videos und eine Website ergänzen die Exponate.
Bürgermeister Georg Seiffert lobte die Freunde der Osterburg, denen es gelungen sei, die Burg und ihre Geschichte für die Nachtwelt zu erhalten. Das Engagement habe sich ausgezahlt, die Osterburg erstrahle heute gut erkennbar in ihrer Pracht. Sie zähle zu den schönsten Burgruinen Deutschlands.