Oberwildflecken: Viele Herausforderungen gemeistert
Autor: Sebastian Schmitt
Oberwildflecken, Montag, 28. Januar 2019
Die Modernisierung des Industriebetriebes Paul & Co sowie bauliche Veränderungen verlangen auch der Werkfeuerwehr eine große Flexibilität ab.
Der vorbeugende Brandschutz spielt beim Hartpapierhülsenhersteller Paul & Co in Oberwildflecken auch im Jahr 2019 eine weiterhin herausragende Rolle. Erster Kommandant Marius Stranzik berichtete in der Jahresversammlung über die zahlreichen Aktivitäten der Werkfeuerwehr. Traditionell waren dabei auch die Kommandanten der Nachbarwehren aus der gesamten Marktgemeinde und ein Vertreter der Wildfleckener Bundeswehrfeuerwehr gekommen. Paul & Co-Ehrenkommandant Georg Fuchs stattete der Werkfeuerwehr ebenfalls einen Besuch ab. Einige Wassereinbrüche während der Umbaumaßnahmen auf dem Werksgelände sorgten im zurückliegenden Jahr für eine lange Liste der Einsätze. Rund 282 Einsatzstunden kamen insgesamt zusammen, erläuterte Stranzik. Besonders aufgrund der zahlreichen Baumaßnahmen war die Werkfeuerwehr immer wieder in ganz besonderer Weise gefordert. Denn die Wehrleute befassen sich keineswegs ausschließlich mit dem Brandschutz, sondern auch mit ganz unterschiedlichen technischen Hilfeleistungen bei Rohrbrüchen, Rauchentwicklung, Schneelastbeseitigung oder Wassereinbrüchen. Immer wieder sind die Dienste der Wehrleute auch bei Brandwachen gefragt, wenn zum Beispiel Schweißarbeiten auf der Baustelle ausgeführt werden.
An jedem zweiten Samstag im Monat finden die regelmäßigen Übungen der Werkfeuerwehr statt. Rund 344 Stunden entfallen pro Jahr auf die regulären Übungen. Damit die Einsätze unfallfrei absolviert werden können, seien die Übungen unverzichtbar, sagte Stranzik. Viele Kameraden haben umfangreiche Lehrgänge und Schulungen absolviert. Die hohe Bereitschaft zur Weiterbildung beurteilt Stranzik als sehr positiv. "Die Ausbildung müssen wir auch weiterhin vorantreiben", forderte der Kommandant.
Viel Eigenleistung haben die Wehrleute in das neue Feuerwehrgerätehaus gesteckt. "Wir sind auf dem Stand der Technik", sagte Stranzik, der deutlich machte, dass die Werkfeuerwehr einen hohen Stellenwert im Unternehmen habe. Geschäftsführer Manfred Kunert beschrieb die hohen Anforderungen an die Werkfeuerwehr im Zusammenhang mit den umfangreichen Bauarbeiten. "Es war ein besonderes Jahr mit vielen Neuerungen und vielen neue Maschinen", sagte Kunert. Trotz zahlreicher Einsätze war niemand zu Schaden gekommen. Kunert dankte den Wehrleuten dafür, dass sie immer wieder dazu bereit sind, ihre Freizeit zu opfern. Der Dank des Geschäftsführers galt dabei auch den Familien der Wehrleute. Auch bei der Gestaltung des neuen Feuerwehrgerätehauses sei der persönliche Einsatz der Kameraden hoch gewesen. Aufgrund der neuen Herausforderungen auf dem Werksgelände wurde im vergangenen Jahr eine neue Drehleiter beschafft. Die Werkfeuerwehr sei sich ihrer Verantwortung für den Schutz von rund 470 Arbeitsplätzen bewusst, so Kunert. Dritter Bürgermeister Herbert Nowak dankte der Werkfeuerwehr im Namen der Marktgemeinde für den unermüdlichen Einsatz auch in der Freizeit, der heutzutage keinesfalls mehr selbstverständlich sei. Durch Sturm und Unwetter seien ganz neue Herausforderungen für die Werkfeuerwehr hinzugekommen. Nowak bat die Wehrleute darum, dass sie auch in Zukunft Kollegen ansprechen, um neue Mitglieder für die Werkfeuerwehr zu gewinnen. Kreisbrandmeister Wolfgang Kenner machte deutlich, dass Paul & Co mittlerweile die einzige verbliebene Werkfeuerwehr im gesamten Landkreis Bad Kissingen besitzt. Der Erhalt von Sachwerten und damit verbunden der Schutz von Menschen und Arbeitsplätzen sei das vorrangige Ziel einer Werkfeuerwehr. Kenner betonte, dass die Lehrgänge gut angenommen werden. Eine fundierte Ausbildung sei enorm wichtig für spätere Einsätze. Er lobte auch die gute Zusammenarbeit von Paul & Co mit der Kreisfeuerwehr im Landkreis Bad Kissingen. Aus gesundheitlichen Gründen war der langjährige zweite Kommandant Michael Hackl zurückgetreten. Die Nachfolge tritt Gregor Pasieka an. Kommandant Stranzik würdigte den jahrelangen Einsatz von Hackl für die Belange der Werkfeuerwehr. Für 30 Jahre aktive Dienstzeit in der Feuerwehr wurde Gilbert Schäfer in Abwesenheit geehrt. Der Kommandant machte klar, dass Schäfer über Jahrzehnte für die Werkfeuerwehr unverzichtbare Dienste geleistet habe.