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Naturimpressionen aus dem Biosphärenreservat Rhön


Autor: Marion Eckert

Oberelsbach, Freitag, 13. Juli 2018

Beeindruckende Naturfotografien des Oberelsbachers Wolfgang Omert sind derzeit erstmals im Haus der Langen Rhön zu sehen.
Aufnahme des Oberelsbacher Naturfotografen Wolfgang Omert. Er zeigt derzeit eine Ausstellung im Haus der Langen Rhön. Wolfgang Omert


Die Fotoausstellung trägt den Titel "Naturimpressionen aus dem Biosphärenreservat Rhön". Alle Aufnahmen stammen aus dem Bereich um Oberelsbach beziehungsweise dem Sinntal.
Vorzugsweise fotografiert Wolfgang Omert Pflanzen und Tagfalter in Form von Nahaufnahmen. Er geht mit seinen "Models" quasi auf Augenhöhe. So gelingen ihm faszinierende Detailaufnahmen, die in ihrer farblichen Brillanz bestechen. "Der wichtigste Faktor ist das Licht", erklärte der Hobbyfotograf. "Die Bilder entstehen meist in den frühen Morgenstunden oder am späten Abend, wenn die Sonne im flachen Winkel steht und das Licht weicher wird."

Die Natur faszinierte den geborenen Oberelsbacher schon als Kind. Im Laufe der Jahre galt sein besonderes Augenmerk zunächst der Ornithologie. Später beschäftigte er sich auch sehr intensiv mit der Biologie und Ökologie heimischer Tagfalter und Orchideen und setzte auch jährlich Naturschutzmaßnahmen insbesondere für diese Arten um. "Die dabei erworbenen Kenntnisse bilden heute eine wichtige Grundlage für meine fotografischen Arbeiten", erklärte er. Erst 2009 habe er die Fotografie als besondere Form der Naturbeobachtung und des Naturerlebens für sich entdeckt. "Die Naturfotografie wurde für mich fortan zu einer wahren Leidenschaft und wichtiger Teil meines Lebens."


Unerschöpflich

Von Anfang an konzentrierte er sich auf die Makrofotografie, also die Abbildung kleiner Lebewesen mit der Natur und damit konnte er direkt vor der Haustüre beginnen. "Eine unerschöpfliche Quelle", schwärmt er von seinem Garten und der Rhön. "Meine Bilder hatten zunächst eher dokumentarischen Charakter", beschreibt er seine fotografische Entwicklung.  "Inspiriert von den Arbeiten erfolgreicher Naturfotografen, nach reichlichem Studium fotografischer Fachliteratur und unzähligen Stunde mit der Kamera draußen in der Natur gelang es mir Schritt für Schritt auch ästhetisch ansprechende Bilder auf den Chip zu bringen."

Eine teure Kameraausrüstung alleine reiche nicht aus, um außergewöhnliche und ästhetische Aufnahmen einzufangen. Der gewisse künstlerische Blick, Fachwissen und ein Quäntchen Glück seien außerdem notwendig. Nachbearbeitet werden die Aufnahmen nun in geringem Umfang. "Es braucht ein von Grund auf gutes Bild", ist Omert überzeugt.

Die Jagd nach dem besten Licht, dem besonderen Augenblick, das Spiel mit Schärfe und Unschärfe und die richtige Perspektive zu den "Models" bestimmen heute sein fotografisches handeln. Die Aufnahmen der aktuellen Ausstellung zeigen den aktuellen Status eines noch andauernden Lernprozesses. "Die Aufnahmen sind nicht zu wiederholen. Licht, Zeit und Stimmung müssen passen, das gibt es jeweils nur einmal."

Mit seinen Aufnahmen möchte er dem Betrachter die artenreiche Schönheit der Natur der Rhön, insbesondere in den Schutzgebieten nahe bringen "Wir können in der Rhön zwar noch eine sehr artenreiche Natur bewundern, doch insgesamt betrachtet geraten aber immer mehr Arten in Bedrängnis oder verschwinden ganz aus unserer Landschaft."

Für Wolfgang Omert ist es die erste Ausstellung seiner fotografischen Arbeiten. Er hatte sich an Michael Dohrmann vom Umweltbildungsteam des Vereins Naturpark und Biosphärenreservat gewandt mit der Anfrage, ob seine Bilder gezeigt werden können. "Ja, das können sie und bitte bei mir zuerst", habe Dohrmann ihm sofort zur Antwort gegeben. Einige tausend Bilder hat der Rhöner Naturfotograf Wolfgang Omert mittlerweile in seinem Archiv. Die aktuelle Ausstellung entführt die Besucher in das Reich geheimnisvoller Orchideen, gewährt stimmungsvolle Einblicke in die zerbrechliche Welt bunter Schmetterlinge und bringt  auf Augenhöhe mit steinzeitlich anmutenden Reptilien und faszinierenden Amphibien. Wolfgang Omert zeigt die Natur in malerischer und verträumter Schönheit.

Die Ausstellung ist bis 10. September zu sehen. Öffnungszeiten: Täglich außer dienstags von 10 bis 17 Uhr im Biosphären-Infozentrum "Haus der Langen Rhön", Unterelsbacher Straße 4 in Oberelsbach.