Musiker-Nachwuchs zeigt Können im Staatsbad
Autor: Sebastian Vogt
Staatsbad Brückenau, Donnerstag, 03. November 2016
Das Bezirksjugendblasorchester feiert unter dem Motto "Wendepunkte" im Staatsbad. Vorher und auch nachher gibt es jede Menge Arbeit für die Musiker.
Nahezu alle Plätze waren besetzt, und am Eingang stand immer noch eine lange Schlange, als das Bezirksjugendblasorchester unter der Leitung von Bezirksdirigent Andreas Degand die Bühne betrat. Aus dem gesamten Regierungsbezirk waren die 50 Musiker anlässlich des Jubiläumskonzerts zum 20-jährigen Bestehen nach Bad Brückenau gekommen.
"Der jüngste Teilnehmer ist elf und der älteste 27", berichtete Degand. Die Jugendlichen hatten sich mit nur zwei Probe-Wochenenden an der Bayerischen Musikakademie in Hammelburg auf das Konzert vorbereitet: In Anbetracht des Programms eine stolze Leistung der Musiker.
Gründer gibt nochmal den Takt vor
Eines der Highlights des Abends war der Auftritt von Violinistin Kim Bauer-Heilmann zu "Schindler´s List", nach einem Arrangement von Calvin Custer.
Die bekannte Musikerin stand unter anderem beim Bayerischen Kammerorchester zusammen mit Degand auf der Bühne. Auch der damalige Gründer des Bezirksjugendblasorchesters Kuno Holzheimer übernahm die Leitung einiger Stücke an diesem Abend.Ein Auszug von Richard Wagner, mit dem "Tannhäuser Festival" in der Version von Alfred Bösendorfer, durfte an diesem Abend natürlich nicht fehlen. "Wir hatten dieses Mal ein sehr anspruchsvolles, buntes, aber vor allem schönes Programm", erzählt Musiker Michael Ziegler. Beim Orchester spielt er bereits seit zwei Jahren und wäre im Nachhinein gerne noch früher dazu gestoßen. "Ich kann wirklich sagen, dass sich bei uns jeder mit jedem versteht, und natürlich kenne man den ein oder anderen mittlerweile auch recht gut", fügt der 19-Jährige an. Am Musizieren reizt ihn besonders die Geselligkeit, und dass sich am Ende zeigt, dass man etwas auf die Beine gestellt hat.
Konzertmeister hat Geburtstag
Nach dem Konzert war für die Jugendlichen aber noch lange nicht Feierabend. Der Rückbau des Saales gehört ebenso wie die Proben zu einem Konzert dazu. "Um Mitternacht hatte unser Konzertmeister Geburtstag, das haben wir dann natürlich auch noch mit einem Wasser begossen", sagt Degand - mit einem Grinsen im Gesicht. Der frischgebackene Papa hatte bei der Planung und Organisation des Konzerts tatkräftige Unterstützung von seinem Konzertmeister. Mit dem Stück "Noah´s Ark" von Bert Appermont begann der Abend. Es erzählte die Geschichte von Noah und dem Bau der Arche. Nach einigen Takten wurde es stürmisch. Eine Windmaschine sorgte für die passenden Effekte und hinterließ bei den Gästen gehörigen Eindruck. "Das ist eine echte Seltenheit. Ich selbst sehe dieses Instrument heute zum ersten Mal", konstatierte Konzertmeister Thomas Morche.
Anschließend folgte "Bonaparte" von Otto M. Schwarz. Über einen Projektor wurde das Leben von Napoleon, von dem das Stück handelt, visuell und für die Zuschauer greifbar. Von den Kriegen bis hin zur Verbannung ins Exil spiegelt sich alles in Bild und Ton wider.