Musik erfüllt den Ort
Autor: Marion Eckert
Wildflecken, Freitag, 15. Juli 2022
Der Musikzug Wildflecken feierte sein 75-jähriges Bestehen. Neben einem Sternmarsch im Ort war noch einiges mehr für die Gäste geboten.
Wildflecken75 Jahre Musikzug Wildflecken - das Jubiläum wurde bei bestem Sommerwetter unter der Linde in Wildflecken mit jeder Menge Musik und Ehrungen gefeiert. Eingebunden war das Jubiläumsfest in das diesjährige SaaleMusicum. Das dazugehörige Floß wurde von Erdinc Yurdakul von der Bayerischen Musikakademie Hammelburg an Bürgermeister Gerd Kleinhenz, Karina Gundelach und Dominik Köstler vom Vorstandsteam, überreicht.
Musik erfüllte den Ort. Denn das Lindenfest begann mit einem Sternmarsch dreier Musikkapellen. Über die Bahnhofstraße kamen Georgi-Bläser unter der musikalischen Leitung von Manfred Häberlein, in der Brückenauer Straße startet die Blaskapelle Oberbach, sie wurde von Heiko Fuchs dirigiert, und von der Bischofsheimer Straße aus marschierte der Gastgeber und Jubilar, der Musikzug Wildflecken mit Andi Kleinhenz an der Spitze. Drei Gemeinschaftsstücke sorgten für Begeisterung. Die Klangfülle war beeindruckend.
Weit und breit einmalig
Ehrungen wurden Jürgen Köstler, dem stellvertretenden Vorsitzenden des Nordbayrischen Musikbundes vorgenommen. Adalbert Müller, Walter Höhl und Georg Gundelach sind Gründungsmitglieder, die der Musik bis heute eng verbunden sind. Georg Gundelach ist Ehrenvorsitzender des Musikzugs und bis zum heutigen Tag aktiver Musiker. Am Tenorhorn unterstützt er die Kapelle musikalisch. Das sei weit und breit einmalig.
Neben seinem musikalischen Wirken war Georg Gundelach stets ein Mann, der Verantwortung übernommen hat. Auch dieses Engagement im Vorstand könne nur als "herausragend" beschrieben werden. Er war von 1963 bis 1986 2. Vorsitzender unter Rudi Schöner und von 1986 bis 2003 Vorsitzender des Musikzuges.
Georg Gundelach kommt somit auf eine Amtszeit von 40 Jahren. In diese Zeit fielen viele Festlichkeiten, Konzerte und andere Veranstaltungen. "Unvergessen das Bundesbezirksmusikfest 1997", bei dem er am Samstagabend schon nach wenigen Minuten im Festzelt glücklich und klatschend auf der Bank stand. "Das war damals ein echtes Highlight." Für seine großen Verdienste wurde er 2004 zum Ehrenvorsitzenden ernannt.
Walter Höhl und Adalbert Müller mussten vor kurzem aus gesundheitlichen Gründen mit dem Musizieren aufhören. Walter Höhl war stets ein Ruhepol in den Reihen der Tenorhörner und hat mit rhythmischem Geschick die Begleitstimme gespielt. Außerdem fungierte er einige Jahre als Vergnügungswart und Gerätewart im Vorstand der Blaskapelle. Als Gerätewart bewies er sein handwerkliches Geschick und so fertigte er fast alle Festzugschilder, Dekorationen, Bühnenbilder und vieles mehr.
Adalbert Müller besser bekannt als der "Steissvodder" spielte von Beginn an die Trompete und wenn Not am Mann war, konnte man ihn auch schon mal zu späterer Stunde am Schlagzeug bewundern. Vom Musikzug wurde er zum "Public Relations Promoter" ernannt. Er war zum Beispiel auf den Festen dafür zuständig, dass die Veranstalter rechtzeitig den Barbetrieb aufnahmen.