Die Brückenauer Handballer geben alles für die gute Sache. Und so funktioniert die Aktion "Movember": Schnurrbart wachsen lassen, Spenden sammeln und ganz nebenbei ein Tabu zum Thema machen...
Es ist ein sensibles Thema: Prostatakrebs. Nach Lungen- und Darmkrebs ist es die dritthäufigste tödliche Krebserkrankung, sagt das Robert-Koch-Institut. Und doch schämen sich die Betroffenen, darüber zu reden. "Ich wusste selbst nicht, wie viele Männer eigentlich von Prostatakrebs und Hodenkrebs betroffen sind", sagt Peter Karl, zweiter Kapitän der Handballer vom FC. Bis er sich mal aus Jux einen Schnurrbart wachsen ließ - und in diesem Zusammenhang von der Aktion "Movember" hörte.
Für Vorsorge sensibilisieren "Movember" ist ein Kunstwort aus Moustache (Schnurrbart) und November. Einen Monat lang lassen sich Männer überall auf der Welt einen Schnurrbart wachsen, um für die Prostatakrebsforschung Spenden zu sammeln. "Jeder von uns kennt den Pinklauf", erzählt Peter Karl und spielt damit auf den Charity-Lauf zugunsten der Brustkrebsvorsorge an, der seit vier Jahren in Bad Brückenau stattfindet. "Ich glaube, dass es auch beim Thema Männergesundheit noch viel Informationsbedarf in der Öffentlichkeit gibt."
Deshalb hat sich die 1. Mannschaft der Bad Brückenauer Handballer geschlossen für die Aktion angemeldet - bis auf zwei Spieler, die aus beruflichen Gründen auf den Schnurrbart verzichten müssen, das Anliegen aber trotzdem unterstützen. Spendenboxen stehen im Kreativhaus Löwe in der Altstadt, bei Teleprofi Phelps und bei Pizza Claudio. Auch
im Internet gibt's die Möglichkeit zu spenden. Dort lässt sich das nationale Ranking verfolgen: Aktuell liegen die Handballer mit 363 Euro auf Platz 63 der Tabelle. "Schon jeder Euro hilft", wirbt Karl um Unterstützung.
Heimspiel mit Schnurrbart Aber es geht ja nicht nur um Geld. Vor allem geht es um Gespräche. "Man wird ziemlich oft drauf angesprochen", erzählt Karl, dessen Oberlippenbart inzwischen nicht mehr zu übersehen ist. "Ich bin mal gespannt, was die Leute sagen, wenn wir bei unserem nächsten Heimspiel alle mit Bart auflaufen." Das Spiel ist am 29. November, also kurz vor dem Ende der Aktion. Bis dahin dürfte "Movember" allen Spielern ins Gesicht geschrieben stehen.
Deutschlandweit machen übrigens 9789 Gruppen oder Einzelpersonen mit. Laut Website liegt der Spendenstand aktuell bei rund 115.000 Euro. Im vergangenen Jahr sind insgesamt 367.000 Euro eingegangen, die dem Förderverein "Hilfe bei Prostatakrebs" zugute kamen. Auch Profi-Sportler stellen sich hinter die Aktion, zum Beispiel Benni Höwedes vom FC Schalke 04.
Über "Movember":Aktion Movember ist eine Wortschöpfung aus den englischen Wörtern moustache (Schnurrbart) und November, das eine aus Australien stammende Art des Fundraising bezeichnet. Da bei lassen sich jährlich im November Männer Oberlippenbärte wachsen, um während des Mo nats Spenden zugunsten der Erforschung und Vorbeugung gegen Prostatakrebs und anderen Ge sundheitsproblemen von Männern zu sammeln.
Stiftung Movember ist als Stif tung organisiert, die in 21 Ländern die Aktion koordiniert und Spenden an nationale For schungseinrichtungen weiterleitet. In Deutschland wird Movember offiziell seit 2012 durchgeführt. Da Movember hier keinen eigenen Körperschaftssitz hat, wird die Aktion von der australischen Movember Foundation in Zusammenarbeit mit dem Verein "Hilfe bei Prostatakrebs" durch geführt.
Quelle: wikipedia
...indem sie zum Rasierer greifen!?