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Mountainbiken liegt im Trend


Autor: Marion Eckert

Oberbach, Donnerstag, 20. Oktober 2016

Noch ist die Rhön ein Geheimtipp für Mountainbiker. Doch das Mountainbiken ist auf dem Weg in den großen Markt.
Mountainbiken in der Rhön soll über ein Leaderprojekt optimiert werden. Eine erste Bestandsanalyse liegt bereits vor. Sie wurde in der Mitgliederversammlung des Vereins Naturpark und Biosphärenreservat Bayerische Rhön vorgestellt. Foto: Marion Eckert


Nationalpark, Mountainbike und Stromtrassenplanung waren die wichtigsten Diskussionsthemen in der Mitgliederversammlung des Vereins Naturpark und Biosphärenreservat Bayerische Rhön, die im Haus der Schwarzen Berge in Oberbach stattfand.
Mountainbiken in der Rhön, wurde als Leaderprojekt aufgestellt, um das Potential für die Rhön zu erschließen. Tilman Sobek von der Firma "absolutGPS" stellte die Ergebnisse der Bestandsanalyse vor. Die Rhön sei eher noch ein Geheimtipp unter den Mountainbikern, sagte er gleich zu Beginn. Mountainbiken an und für sich sei jedoch auf dem Weg in den Massenmarkt.
Das zeigt die Statistik: 29 Prozent der Deutschen zwischen 14 und 69 Jahren besitzen ein Mountainbike. 9,6 Millionen Deutsche haben ein sehr großes Interesse an Mountainbiken im Urlaub. 2016 saßen 3,55 Millionen Deutsche regelmäßig auf ihrem Moutainbike, 11,16 Millionen Deutsche ab und zu. Es sei eine ganzjähriges Sportangebot und ein wachsender Markt und damit eine Wirtschaftsfaktor.


Konsumfreudige Zielgruppe

Der typische Mountainbiker sei männlich und überdurchschnittlich gebildet. Das Durchschnittsalter liege bei 37 Jahren. Das Durchschnittsalter des Wanderers liege bei 47 Jahren. "Der Mountainbiker ist der Wanderer von morgen", sagte Sobek. Den Wanderer und Mountainbiker haben ähnliche Biografien: gebildet, gutes Einkommen, interessiert an Bewegung in der Natur. Oft seien Mountainbiker auch als Wanderer unterwegs.
Der Moutainbiker sei eine konsumfreudige Zielgruppe. Gerne werden verlängerte Wochenenden zum Mountainbiken genutzt. In der Regel sei der Mountainbiker nicht alleine, sondern mit Freunden unterwegs, seltener mit Partner oder Familie. Unterkünfte werden gerne im Bereich Gasthof bzw. Frühstückspension bis hin zum Drei-Sterne-Hotel gebucht, allerdings müssen die Rahmenbedingungen passen. Beispielsweise müsse ein Abstellplatz für Fahrräder vorhanden und auch ein schmutziger Mountainbiker willkommen sein.


Gespräche nächste Woche

Im nächsten Projektschritt sollen nun Angebote entwickelt sowie Touren und Beschilderungen optimiert werden. Darüber hinaus wird die Umwelt- und Sportpädagogik einbezogen. So soll die Vermarktung auf die Beine gestellt werden.
Zum Thema Nationalpark konnte der Vorsitzende, Bad Kissingens Landrat Thomas Bold nichts Neues sagen. Klaus Spitzl gab eine kartografische Übersicht über die vorhandenen Nationalparke in Bayern und Deutschland und die möglichen Flächen, die in Bayern, speziell in Nordbayern in Fragen kommen könnten. Es war eine rein sachliche Darstellung und keine fachliche Bewertung der Flächen. Ende Oktober finde ein Gespräch zwischen Vertretern der Region, unter anderem den beiden Landräten Bold und Habermann mit der Bayerischen Umweltministerin statt. "Vorher können wir nichts konkretes sagen", so Bold, sicherte aber zu, dass das Thema öffentlich diskutiert werde.
Das Thema Stromtrassenplanung wurde den Mitgliedern anhand von Kartenmaterial vorgestellt. Vorsitzender Thomas Bold sprach von Untersuchungsräumen, die derzeit zur Diskussion stehen. Betroffen seien sowohl der Landkreis Rhön-Grabfeld als auch der Landkreis Bad Kissingen. Im Internet gebe es unter dem Suchbegriff "Suedlink" zahlreiche Möglichkeiten, sich zu informieren und in Frage kommende Trassen in der kartografischen Darstellung abzurufen. Auch ein Bürgerdialog sei möglich, Kommentare können ebenfalls online abgegeben werden.


Stromtrasse: Nicht quer durch

In den Regionen werden darüber hinaus Informationsversammlungen abgehalten, wie es vor wenigen Tagen in Heustreu der Fall war. Eines sei jedoch schon sicher: "Die Rhön wird nicht in der Mitte durchquert", sagte Thomas Bold. Die Rhön als schützenswerter Naturraum bleibe unberührt. Aber: "Das Verfahren läuft, ob wir die Trasse gut oder schlecht heißen, wir müssen uns damit auseinander setzen und uns im Dialog einbringen", meinte Bold weiter. "Zu sagen, wir wollen keine Stromtrasse ist belanglos. So eine Aussage wird sich auf das Verfahren nicht auswirken. Wir müssen realistisch sein."
Im Rückblick erinnerte Geschäftsführer Klaus Spitzl an die herausragenden Veranstaltungen im vergangenen Jahr. Dazu zählte die Aufstellung von Panoramatafeln unter anderem am Kreuzberg, der Besuch der Bayerischen Umweltministerin Ulrike Scharf in der bayerischen Rhön und das 30-jährige Jubiläum des Rhönschaf-Projektes.