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Mottens Bürgermeister tritt CDU bei, bleibt aber der CSU treu


Autor: Redaktion

Motten, Mittwoch, 30. Januar 2019

Die Fuldaer CDU freut sich über ein neues Mitglied - ein Mitglied, das allerdings schon lange einer anderen Partei angehört. Jochen Vogel (46), Bürgermeister der von Motten, ist Mitglied der CSU - und will es auch bleiben.
Die Fuldaer CDU freut sich über ein neues Mitglied: Jochen Vogel, Bürgermeister der von Motten, ist Mitglied der CSU - und will es auch bleiben. Foto: Volker Nies


Beim Neujahrsempfang der Fuldaer CDU begrüßte Vorsitzender Dag Wehner ein prominentes neues Mitglied im Stadtverband: Jochen Vogel, Bürgermeister von Motten und Mitglied der CSU-Kreistagsfraktion in Bad Kissingen.

Mitglied in zwei Parteien? Geht das überhaupt? Und warum will der CSU-Mann Vogel jetzt auch bei der CDU mitmachen? "Ich bin schon lange Mitglied der CDU-Mittelstandsvereinigung im Kreis Fulda - im Regionalverband Rhön, der Mitglieder in Gersfeld, Ebersburg, Poppenhausen und Motten besitzt, und dessen Vorsitzender Lothar Schreiber übrigens aus Motten kommt", erklärt Vogel.

Jetzt habe er sich entschlossen, der Partei CDU beizutreten. Dafür gebe es zwei Gründe: "Mit der neuen Vorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer weht ein frischer Wind in der CDU. Zudem möchte ich zu den Veranstaltungen der CDU im Kreis Fulda eingeladen werden, denn da bekomme ich eine Menge mit und erhalte viele wichtige Informationen. Für vergleichbar spannende Treffen bei der CSU müsste ich nach Würzburg oder Schweinfurt fahren. Da ist Fulda natürlich viel näher."

Historische Nähe zwischen Motten und Kreis Fulda

Vogel verweist auch auf die historische Nähe zwischen Motten und dem Kreis Fulda. Zu den Treffen der Bürgermeister im Kreis Fulda wird er seit vielen Jahren eingeladen. Sogar eine Versammlung der Fuldaer Bürgermeister fand in der Gemeinde Motten statt. Der Fuldaer CDU-Kreisvorsitzende Markus Meysner freut sich über das neue Mitglied aus Bayern: "Jochen Vogel und eigentlich die gesamte Gemeinde Motten sind schon lange zu uns orientiert. Da haben wir seinem Beitrittsantrag sehr gern zugestimmt."

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Die CDU-Satzung schließt aus, dass ein CDU-Mitglied zugleich einer konkurrierenden Partei angehört. CDU und CSU sind aber keine konkurrierenden Verbände, sondern Schwesternparteien, die eine gemeinsame Bundestagsfraktion bilden. Deshalb kann Vogel der CDU problemlos beitreten. Bei den Christdemokraten hat er dieselben Rechte wie jedes andere CDU-Mitglied. Ausnahme: Er darf nicht an der Wahl von Kandidaten für politische Wahlämter mitwirken - etwa Bundestagsabgeordnete. Das ist aber nicht deshalb ausgeschlossen, weil er auch CSU-Mitglied ist, sondern weil er nicht seinen ersten Wohnsitz im Kreis Fulda hat.

Keine Erkenntnisse über Zahl der Doppelmitgliedschaften

Wie oft derartige Doppelmitgliedschaften bei CDU und CSU vorkommen, darüber haben die CDU in Berlin und die CSU in München keine Erkenntnisse. Die CDU-Satzung in Hessen sagt in Paragraf 4, Absatz 4: "Die Mitgliedschaft in einer anderen Partei innerhalb des Tätigkeitsgebietes der CDU oder in einer anderen politischen, mit der CDU konkurrierenden Gruppierung oder deren parlamentarischen Vertretung schließt die Mitgliedschaft und die Mitarbeit in der CDU aus."