Mit Musik in den Bad Brückenauer Feierabend
Autor: Rolf Pralle
Bad Brückenau, Mittwoch, 14. August 2019
Selten hat in Bad Brückenau eine neue Veranstaltungsreihe auf Anhieb so eingeschlagen wie die Feierabendkonzerte. Jeden Freitag gehen sie im Wechsel auf dem Marktplatz oder in der Altstadt über die Bühne. Am 16. August spielen die "Hot Feet Stompers" auf dem Marktplatz.
"Die Resonanz bei Einheimischen und Gästen auf unser Angebot ist durchweg positiv", sagt Amina Hartke, die bei der Bad Brückenauer Tourist-Info für die Realisierung der Feierabendkonzerte verantwortlich zeichnet. "Auch die Rückmeldungen der beteiligten Gastronomen sprechen für sich". Uneingeschränkt bestätigt wird die Einschätzung der Organisatorin durch Thomas Dittmayer vom Bistro "Die Klappe", Ruhit Mahmudi vom Restaurant "Da Rocco" sowie von Cornel Paraschivescu, dem Italiener mit rumänischen Wurzeln aus der Eisdiele Bassanese.
Musik in die Mitte der Stadt bringen
"Ohne die Wirte hätten wir das gar nicht machen können", erinnert sich Bürgermeisterin Brigitte Meyerdierks (CSU) an den August des vergangenen Jahres. Zu jener Zeit nahmen erste Überlegungen konkrete Formen an, die sonntäglichen Kurkonzerte zwischen Anfang Mai und Ende September im Georgi-Park zu streichen und durch die für das Publikum kostenlosen Feierabendkonzerte zu ersetzen. "Wir wollten die Musik in die Mitte der Stadt bringen und am Abend das Zentrum etwas beleben", ergänzt Hartke. Alle Gastronomen seien damals im Hinblick auf eine Kooperation mit der Stadt angeschrieben und zu einem Treffen eingeladen worden, reagiert hätten lediglich die drei oben Genannten.
Und die haben ihre Mitwirkung bisher zu keiner Minute bereut. Ganz im Gegenteil: "Wir waren selbst überrascht, wie toll das alles angelaufen ist", bringt es Dittmayer auf den Punkt. Er sei immer wieder von der "kuscheligen Stimmung" fasziniert, die freitags auf dem Marktplatz oder in der Altstadt zu spüren ist. "Da haben alle Spaß ohne Ende". Die Zahl von rund 250 Besuchern, die Dittmayer im Laufe mancher Abende überschlägig gezählt hat, würde allein schon für sich sprechen. Darüber hinaus hat beispielsweise Paraschivescu festgestellt, "dass die Gäste auch dann noch in gemütlicher Runde gern einige Zeit zusammen sitzen bleiben, wenn die Musiker ihre Instrumente längst wieder eingepackt haben". Da würden dann alte Freundschaften gepflegt oder neue Kontakte geknüpft.
Petrus war wohl gesonnen
Die fruchtbare Zusammenarbeit zwischen der Stadt und den Gastronomen basiert auf zwei ganz simplen Eckpfeilern. "Wir zahlen die Gage der Künstler und die anfallenden Gema-Gebühren, den Rest wie Bestuhlung, Bewirtung und Betreuung der Interpreten übernehmen unsere Partner", schildert Meyerdierks die Ausgangslage. Das funktioniere vom ersten Tag an ganz hervorragend.
Natürlich spielt bei den Veranstaltungen unter freiem Himmel auch der Faktor Wetter eine Rolle. "Da war uns Petrus in den vergangenen Monaten durchaus wohl gesonnen", zeigt sich Hartke froh darüber, dass wegen prognostizierten Regengüssen bisher nur ein Konzert abgesagt werden musste.
Auch 2020 geht es weiter
Die Erfolgsgeschichte der Feierabendkonzerte, die meist länger als die angekündigten 60 Minuten dauern, soll übrigens im kommenden Jahr fortgeschrieben werden. Da sind sich alle Beteiligten bereits jetzt einig. "Die tolle Atmosphäre und die große Publikumsresonanz haben sich auch über die Grenzen der Stadt hinaus herumgesprochen. Viele neue Interpreten möchten in Zukunft gern bei uns auftreten", verweist Hartke auf etliche ganz konkrete Bewerbungen. Da hat sie dann die Qual der Wahl, wenn es gilt, für die Freitage wieder eine gelungene Mischung aus unterschiedlichen Stilrichtungen und Ensemble-Besetzungen zu finden.
Festhalten wollen die Verantwortlichen auf jeden Fall an der Anfangszeit von 19 Uhr, auch wenn es um diesen Termin im Vorfeld in der Öffentlichkeit einige Diskussionen gegeben hatte. Schließlich hätten die Wirte für die Auftritte regelmäßig umfangreiche Vorbereitungen zu treffen. Außerdem müssten viele der Hobbymusiker noch bis in den Nachmittag hinein ihrer regulären Arbeit nachgehen. Und auch den Besuchern stünde abends erfahrungsgemäß mehr Zeit zur Verfügung, um den Start in das Wochenende in vollen Zügen zu genießen.