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Mineralbrunnen: Optimismus trotz Einbruch


Autor: Ulrike Müller

Staatsbad Brückenau, Montag, 19. Juni 2017

Probleme mit der Lohnabfüllung bei der Siegsdorfer Petrusquelle trüben die Bilanz der Staatlichen Mineralbrunnen AG. Dennoch gibt es eine Dividende.
Am Montag, 19. Juni, fand in Bad Brückenau die Aktionärsversammlung der Staatlichen Mineralbrunnen AG statt. Foto: Ulrike Müller


Zufrieden waren sie, die Aktionäre der Staatlichen Mineralbrunnen AG, denn trotz der Umsatzeinbußen wurden sie mit zwei Euro pro Aktie am Gewinn von rund 2,2 Millionen Euro beteiligt. Dennoch konnte der Vorstand nicht den Erfolg vermelden, der noch das Geschäftsjahr 2015 auszeichnete. Im Hitzesommer kletterte die Zahl der Füllungen bei eigenen Produkten auf 85,4 Millionen. Zusätzlich wurden 34 Millionen Flaschen für Partner abgefüllt.

Im vergangenen Jahr konnte das Unternehmen zwar den Absatz eigener Produkte ausbauen (rund 85,7 Millionen Füllungen in den Abfüllanlagen in Oberleichtersbach und Siegsdorf). Bei den Lohnabfüllungen gab es allerdings einen Einbruch, der vor allem das Werk in Siegsdorf betrifft. Statt 34 Millionen wurden nur noch gut 24 Millionen Flaschen mit fremden Produkten gefüllt. "2016 war ein schwieriges Geschäftsjahr, weil fehlende Lohnabfüllungen und hohe Investitionen in Technik und Gebinde das Ergebnis belastet haben", erklärte Vorstand Ingo Vialon. Das spiegelt sich auch bei den Erlösen wider. Mit knapp 20,4 Millionen Euro liegt der Umsatz um gut elf Prozent niedriger als im Vorjahr.

Demonstrativ optimistisch blickte der Vorstand auf das schon angelaufene Jahr. 35,6 Millionen Füllungen und damit 6,6 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres wurden heuer schon verkauft. Dabei setzt die Staatliche Mineralbrunnen AG weiter auf individuelle Glasflaschen, die zwar noch nicht überall zu haben aber insgesamt gut am Markt angenommen worden seien.


Zuckerstopp per Gesetz?

Ein Anleger wollte wissen, ob sich das Unternehmen mit den Plänen der Bundesregierung befasse, den Zuckergehalt in Lebensmitteln zu senken. Die Erfrischungsgetränke der eigenen Marken weisen aktuell einen Zuckergehalt von 9,2 oder 9,5 Gramm je 100 Gramm auf. Gewollt seien acht Gramm. Aus der Antwort von Vorstand Manfred Karl wurde deutlich, dass dieses Thema nicht gerade oberste Priorität im Haus besitzt - zumal das Gesetz noch nicht verabschiedet worden ist.

Auch bei der Frage, ob sich das Unternehmen nach der Schließung des Mineralbrunnens Steigerwald nach neuen Absatzmöglichkeiten umschaue, beantwortete Karl eher vage mit dem Verweis auf das unterschiedliche Preisniveau. Die weiteren Tagesordnungspunkte sorgten nicht für viel Aufsehen. Die Aktionäre entlasteten Vorstand und Aufsichtsrat einstimmig. Einzig bei der Wahl des Prüfers enthielt sich ein Anteilseigner der Stimme.