Megabaustelle von Hanse-Haus im Industriegebiet Buchrasen: Werk IV füllt sich Kran für Kran
Autor: Steffen Standke
Buchrasen, Donnerstag, 01. Dezember 2022
Die große Halle von Hanse-Haus steht, ebenso der Rohbau des Sozialtraktes. Aber ist der angepeilte Produktionsstart zu schaffen? Und wie wirken sich Material- und Nachfragekrise aus?
Die meisten Anwohner haben das Schauspiel verpasst. Verschliefen, wie sich in den frühen Morgenstunden des Mittwochs und des Donnerstags je ein 30 Meter-Transport von der A7 durch ihre Orte schlängelte. Die jeweilige Ladung: drei Kranbahnbrücken für Werk IV der Fertighaus-Firma Hanse-Haus, das am Buchrasen emporgewachsen ist. Und nun ausgestattet wird.
Die 26 Meter langen Querträger waren im oberbergischen Gummersbach montiert worden. Mitsamt den Laufschienen und -katzen mit Seilwinden lieferten Lkw sie in der Rhön an.
Schon wenige Stunden nach der Ankunft ruhten die insgesamt 22 Tonnen schweren Ungetüme auf ihren Laufbahnen - Stahlträgern, die seitlich am Mittelgerüst und den Außenstützen angebracht wurden. Auf diesen werden sie ferngesteuert über die Köpfe der Mitarbeiter hinweggleiten, wenn ab Juni 2023 in Werk IV die Produktion anläuft.
Dort sollen künftig 50 Mitarbeiter pro Schicht Dächer und Decken zusammenfügen (das geschieht bisher in Werk II nebenan, wo dann nur noch Außen- und Innenwände gefertigt werden). Die fahrbaren Kranbrücken hieven dann das in sogenannten Abbundanlagen je nach Vorgabe zugeschnittene, markierte und vorgebohrte Holz in andere Bereiche, wo sie zusammengesetzt werden.
Alle Anlagen doppelt vorhanden
Weil in Werk IV zwei Produktionslinien untergebracht werden, existiert dort bald alles doppelt: zwei Abbundanlagen mit zwei Gruben drunter, zwei Mal drei Kranbrücken für den Transport; zwei Zusammenbaubereiche. In die Gruben fällt der Holzverschnitt, der mittels Förderbändern zu einem Zerkleinerer und dann ins Heizungs- und Spänesilo transportiert und verbrannt wird.
Auf diese Art und Weise soll die Produktionshalle künftig beheizt werden. Selbst wenn der Verschnitt im niedrigen einstelligen Prozentbereich liegt: Bei einer so großen Produktion kommt einiges zusammen.
Für den ebenfalls im Bau befindlichen Sozialtrakt übernimmt die Heiz-Aufgabe eine Wärmepumpe. Ein auch geplanter kleiner Gaskessel soll laut Hanse-Architekt und Projektleiter Jochen Röll nur dem Notfall dienen - falls die anderen Systeme streiken.