Kosten für Klärschlamm-Entsorgung liegen auf dem Tisch
Autor: Julia Raab
Zeitlofs, Freitag, 21. Januar 2022
Gesetzliche Vorgaben erfordern schnelles Handeln bei der Entsorgung des kommunalen Klärschlammes. Nun sind die Gemeinderäte gefragt, weitere Schritte zu beschließen. Auf die Kommunen kommen hohe Investitionen zu.
Es ist ja nicht so, dass das Thema neu wäre. Für die Gemeinderäte der acht Rhönallianz-Kommunen kommen nun aber konkrete Möglichkeiten - und vor allem konkrete Zahlen auf den Tisch. Die Rede ist von einer gemeinsamen Klärschlamm-Entsorgung im Altlandkreis Bad Brückenau.
Dafür erstellte das Ingenieurbüro Hossfeld und Fischer aus Bad Kissingen für die Rhönallianz eine Studie, um die verschiedenen Möglichkeiten aufzuzeigen. Die acht Bürgermeister konnten sich bereits im Vorfeld, bei Lenkungstreffen im Februar und Juli im vergangenen Jahr, ein Bild davon machen. Zwei Möglichkeiten schlossen sie bereits im Vorfeld aus.
Dabei handelt es sich einerseits um eine dezentrale Entwässerung in den jeweiligen Anlagen. Sie sei ungünstig, "weil die Teichanlagen nicht dazu in der Lage sind, das beim Entwässerungsprozess anfallenden und hochbelastete Filtratwasser zu behandeln", erklärt der Ingenieur den Gremien.
Zentrale Aufbereitung
Andererseits schwebte der Rhönallianz bereits 2016 vor, eigenen Strom durch die gewonnenen Gase des Gärprozesses zu erzeugen. Mithilfe eines eigenen Blockkraftwerkes und der Sanierung des Faulturms. Auch das Szenario betrachtet die Studie genau - und belegt es mit Zahlen.
Dieses Szenario sei in mancher Hinsicht vermutlich das klimafreundlichste, kommentierte Hoßfeld. Allerdings wären "erhebliche Umbauten auf allen Kläranlagen nötig, um den Klärschlamm nach Trübenbrunn zu liefern, der das Gas enthält." Voraussichtliche Kosten in Höhe von sechs bis acht Millionen Euro brachten die Bürgermeister schließlich dazu, die Idee zu verwerfen.
Zur Debatte für die kommenden Stadtrat- und Gemeinderatssitzungen steht nun die zentrale Aufbereitung des Klärschlammes in Trübenbrunn. Für die beteiligten Gemeinden bedeute das nicht unerhebliche Investitionen. "Vor allem betrifft das die Teichkläranlagen in Motten, Speicherz, Untergeiersnest und Geroda", sagt Hoßfeld.
Umrüstung Trübenbrunn
Hier müssten in jedem Fall Rechen-Sandfanganlagen zur Entnahme von Störstoffen errichtet werden. Darüber hinaus sei bei manchen Anlagen noch eine Anpassung der Mischwasserbehandlung notwendig. Dies komme beispielsweise auf Geroda zu. Ab 280 000 Euro aufwärts für eine Fanganlage und ab 400 000 Euro für die Mischwasserbehandlung müsse die Gemeinde rechnen.