Kommentar: Manche Infos fehlen noch
Autor: Ulrike Müller
Bad Brückenau, Dienstag, 21. März 2017
Die Abwasser-Studie der Rhönallianz kommt zu einem eindeutigen Ergebnis. Nun gilt es, abzuwägen. Die Datenlage dafür ist gut, aber noch nicht gut genug.
Lange haben die Gemeinden im oberen Sinngrund auf eine verlässliche Datenbasis gewartet, um eine Entscheidung treffen zu können, die mit jedem Jahr dringlicher wurde. Es ist ein Verdienst der Rhönallianz, dass nun ein unabhängig und äußerst umfangreich berechnetes Ergebnis vorliegt. Rein wirtschaftlich betrachtet ist der Anschluss aller Kläranlagen im Sinngrund ans Kanalnetz von Bad Brückenau und damit eine einleitungsfreie Sinn von der Quelle bis nach Trübenbrunn vom Tisch. Bürgermeister und Fachleute weisen aber zu Recht darauf hin, dass es noch andere Kriterien als allein das Diktat der Sparsamkeit gibt.
Diese abzuwägen, ist nun Aufgabe der Stadt- und Gemeinderäte. Der Anteil an Fremdwasser im Kanalnetz ist sehr hoch, allein in Wildflecken beträgt er 70 Prozent. Ließe sich dieser Anteil senken, so wäre das Kanalsystem der Stadt vielleicht groß genug, um den Versuch zu wagen, der Nachhaltigkeit vor der Wirtschaftlichkeit Vorrang zu geben. Geprüft werden muss das jedenfalls. Die Untersuchung darüber, was die Zunahme an Resten von Medikamenten und anderen Stoffen im Abwasser für den Klärprozess bedeutet, sollte ebenfalls abgewartet werden. Die Studie wird Ende des Jahres vorliegen. Die Datenlage ist gut, für eine Entscheidung aber noch nicht gut genug.