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Kommentar: Gute Köpfe gehen verloren


Autor: Ulrike Müller

Bad Brückenau, Freitag, 15. März 2019

Rückkehrer sind eine Bereicherung für den ländlichen Raum. Doch es gelingt nicht immer, gute Köpfe in der Region zu halten.
Ein Haus im Grünen - hier eine beispielhafte Aufnahme von Römershag -  ist im ländlichen Raum noch erschwinglich. Für manche aber braucht es mehr für das persönliche Glück. Foto: Archiv/Ulrike Müller


Immer wieder entscheiden sich Menschen dafür, zu den Wurzeln zurückzukehren. Lehrer hoffen auf eine Stelle in der Heimat. Junge Eltern wünschen sich, dass ihr Nachwuchs behütet aufwachsen darf.

Ältere knüpfen gern an bekannte Orte und alte Freunde an. Der ländliche Raum zieht - und die vielen Rückkehrer sind eine Bereicherung für die Rhön.

Es gibt aber auch eine Kehrseite des Ganzen: Eine alleinerziehende Mutter ohne Unterstützung hat es schwer, das Idyll für sich zu erschließen. Zugezogene - selbst mit familiärer Anbindung vor Ort - nehmen schon nach kurzer Zeit wieder Reißaus, weil es nicht gelingt, ihnen mehr zu bieten als günstiges Wohnen und die Natur, zu der sie am Wochenende auch fahren könnten.

Traurig ist, dass so auch der Kommunalpolitik gute Köpfe verloren gehen. Junge Menschen fragen sich: Wo werde ich gebraucht? Und manchmal ist es eben das andere Ende der Welt, das mehr zieht als die Haustür.