Komfortzone verlassen!
Autor: Julia Raab
Bad Brückenau, Dienstag, 31. Mai 2022
Im Juli besuchen Gäste aus Kirkham und Ancenis die Stadt. Mit dabei sind diesmal auch Schüler aus der französischen Partnerstadt. Wie wichtig der Austausch gerade heutzutage ist, erklärt die Vorsitzende des Bad Brückenauer Vereins.
Die Perspektive wechseln und flexibel sein. "Das kann man lernen", sind sich Barbara Glanc und Stefanie Fronczek vom Förderkreis Europäische Städtepartnerschaften sicher. Dafür müssten Mann oder Frau allerdings die Komfortzone verlassen - und zum Beispiel ein anderes Land bereisen. Nach über zwei Jahren Pandemie ist das durchaus nicht alltäglich.
Jetzt gibt es wieder eine Möglichkeit, Kontakte zu den Nachbarn zu knüpfen, sich auszutauschen und Neues zu lernen. Vom 8. bis zum 11. Juli findet das erste Treffen seit 2019 statt, und zwar in Bad Brückenau. "Auch wenn das letzte Treffen vor drei Jahren bei uns stattgefunden hat, behalten wir den dreijährigen Zyklus bei", sagt Barbara Glanc, Vorsitzende des Vereins. Das heißt, dass es im nächsten Jahr nach Ancenis und im darauffolgenden nach Kirkham geht.
Kleines Treffen
Geplant ist eine kleinere Version des Treffens, denn "2019 waren 166 Gäste da, das war riesig", betont die Vorsitzende. Der Grund war damals, dass die Handballerjugend aus Ancenis die hiesigen Sportler besuchten. "Genau das ist unser Ziel, dass sich junge Menschen und Vereine miteinander vernetzen, und auch unabhängig des jährlichen Treffens austauschen", fügt sie hinzu.
Doch wegen Corona schlief genau das eben ein. In diesem Jahr sind bisher 70 Personen aus Frankreich und Kirkham angemeldet. "Wir haben auch schon für die Meisten der Gäste eine Unterkunft, aber es ist noch Bedarf da", sagt Schriftführerin Stefanie Fronczek.
In diesem Jahr sind auch Schüler aus dem Bad Brückenauer Gymnasium und der Realschule dabei. "Darüber freuen wir uns insbesondere, denn gerade für die Jugendlichen ist der Austausch wichtig", sagt Fronczek, die selbst Lehrerin an einer Bad Kissinger Schule ist.
Völkerverständigung
Der Austausch sei auch deshalb wichtig, um Verständnis für andere Kulturen aufzubringen und nicht zuletzt Krieg vorzubeugen. Darüber sind sich die beiden Frauen vor dem Hintergrund der Geschehnisse in Europa einig. "Das ist unser Auftrag, dass sich die Völker verständigen und Freundschaften aufbauen, unabhängig von der Politik", betonen die Frauen.
In Ancenis gründete Stadträtin Fanny le Jallé die "Ambassadeur européen", also die Europäischen Botschafter. Das sind Schüler, die sich besonders für die Kultur der Freundschaft einsetzen. Die rund 15 Jugendlichen besuchen hiesige Schüler aus Gymnasium und Realschule. "Wir hoffen, dass der Schüleraustausch damit wieder mehr belebt wird", sagt Fronczek.