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Kein Wohnhaus in der Nähe des Gewerbegebiets "Fuldaer Kreuz"


Autor: Stephanie Elm

Motten, Mittwoch, 20. März 2019

Eine Bauvoranfrage zur Errichtung eines Wohnhauses in Nähe des Gewerbegebiets "Fuldaer Kreuz" lehnte Mottens Gemeinderat ab. Auch die Höchstspannungsleitungen müssen weiter aufmerksam im Auge behalten werden.
Für ein Grundstück gegenüber des Gewerbegebiets "Fuldaer Kreuz" gab es eine Voranfrage, die vom Gemeinderat trotz Auflage, dass der Bebauungsplan im Gewerbegebiet nicht geändert würde, einstimmig abgelehnt wurde. Die Räte befürchteten spätere Klagen wegen Lärm- und Emissionsschutz. Foto: Stephanie Elm


Eine Bauvoranfrage zur Errichtung eines Wohnhauses beim Erlenweg und somit in Nähe des Gewerbegebiets "Fuldaer Kreuz" gab Anlass zu einer längeren Diskussion in der Gemeinderatsitzung in Motten. Der Gemeinderat lehnte den Vorantrag letztendlich einstimmig ab.

Bereits 2016 war in der Nähe ein anderes Grundstück, ebenfalls im Außenbereich des Dorfes, vom Landratsamt als "nicht bebaubar" angesehen worden. Die Verwaltung hatte dem Bauantrag damals stattgegeben, jedoch unter der Auflage, dass der Bebauungsplan im gegenüberliegenden Gewerbegebiet nicht geändert werden solle. "Betriebe haben Bestandschutz", betonte Bürgermeister Jochen Vogel (CSU) und "sind für eine Gemeinde ein Gewinn". Das Risiko von späteren Klagen und gerichtlichen Entscheidungen, den Gewerbetreibenden Auflagen zu Lärm- oder Emissionsschutz machen zu müssen, solle nicht eingegangen werden.

Gemeinderat Alfons Erb (Wählergemeinschaft Motten) teilte die Meinung des Landratsamtes: "Woanders haben wir unbebaute Baugebiete. Wenn wir hier zustimmen, können wir nur verlieren." Entgegen dem ersten Vorschlag von Vogel, der Bauvoranfrage zuzustimmen, jedoch mit der gleichen Auflage wie vor drei Jahren, stimmte der Gemeinderat einstimmig dafür, das gemeindliche Einverständnis nicht zu erteilen.

Wahlbezirke eingeteilt

Sowohl für die Europawahl am 26. Mai als auch für den Bürgerentscheid, der am 12. Mai stattfinden wird, sind die Wahlbezirke wie bisher festgelegt worden: Motten, Kothen und Speicherz sowie ein Briefwahlbezirk. Für den Bürgerentscheid wurde außerdem satzungsgemäß Erster Bürgermeister Jochen Vogel als Abstimmungsleiter bestimmt. Zweite Bürgermeisterin Ute Becker (WG Motten) kann das Amt stellvertretend übernehmen.

Keine Windrad-Kabel durch Speicherz

Im Windpark Steiger sind zwei Windräder genehmigt worden. An die Gemeinde Motten wurde die Anfrage herangetragen, Kabelsysteme durch ein Gemeindegrundstück in Speicherz zu verlegen, um den Strom bei Bad Brückenau einzuspeisen. Die Kurstadt hatte dies bereits abgelehnt. Bürgermeister Vogel empfahl ebenfalls, abzulehnen. Der Gemeinderat entsprach dem einstimmig.

Die Gleichstromtrasse Südlink wird nach bisherigem Stand entlang der A71, also östlich der Rhön, verlaufen. "Die Gemeinde Motten ist - Stand heute - nicht von Südlink betroffen", stellte Bürgermeister Vogel fest. Ute Becker nahm dies zum Anlass, auf die vielen Stunden zu verweisen, die das Gemeindeoberhaupt dafür aufgebracht hatte. "Dass wir davon verschont bleiben", quittierte der Gemeinderat mit Applaus. Vogel nannte die Höchstspannungsleitung P43 beziehungsweise -P43mod als die nächsten Trassen, "die wir möglicherweise demnächst diskutieren müssen. Da könnte noch was kommen."

Stellungnahmen zu U3-Gruppe im Kothener Kindergarten

Bezüglich des Bürgerentscheids zur Errichtung einer U3-Gruppe im Kothener Kindergarten verlas Bürgermeister Vogel "zur Info" zwei Stellungnahmen. Das Landratsamt sehe den Bedarf mit dem Bau des neuen Kindergartens in Motten als gedeckt an. Das 4. Investitionsprogramm könne ausgeschöpft werden. Eine weitere Förderung für eine zusätzliche Krippe scheide aus. Die Kirchenstiftung in Kothen sei bereit, in Kothen eine U3-Gruppe zu betreiben. Dass dadurch finanzielle Defizite im Kindergartenbetrieb entstehen können, sei ihr bewusst. Diese sowie die Baulasten solle die Gemeinde vertraglich zusichern zu tragen.

Vogel gab bekannt, dass die Praxis Wildenauer ihre Sprechstunden in Motten zum 30. April einstellen werde. "Ich finde das sehr bedauerlich", obwohl die Gründe "nachvollziehbar" seien.

Workshop zum Thema Innenentwicklung

Am Donnerstag, 4. April wird ein Workshop zum Thema Innenentwicklung in Kothen stattfinden. Konkret geht es um das Areal um Gemeindehaus und das alte Pfarrhaus. Ab 16.30 Uhr beginnt im Kothener Sportheim die erste Runde für Kinder und Jugendliche statt. Sie können ihre Ideen zur Gestaltung einbringen. Ab 18.30 Uhr haben die Erwachsenen dazu Gelegenheit.