Junghandwerker voll auf Kurs
Autor: Rolf Pralle
Schönderling, Mittwoch, 02. November 2022
Seit seiner Kindheit interessiert sich Kilian Schaab für die Maschinen auf den Bauernhöfen. Als 21-Jähriger ist der Land- und Baumaschinenmechatroniker nun Landessieger in seiner Berufssparte. Er misst sich mit Deutschlands Besten.
Schlag auf Schlag ging es in den vergangenen Wochen für Kilian Schaab aus Schönderling. Beim Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks wurde der Land- und Baumaschinenmechatroniker Ende September in Würzburg als Kammersieger ausgezeichnet. Nur kurze Zeit später gewann der 21-Jährige in seiner Berufssparte den Landesentscheid in Landshut. Und bereits Anfang November tritt er gegen starke Konkurrenz zum Bundesentscheid in Warendorf an.
Die Ausbildung absolvierte Schaab beim Unternehmen BayWa-Technik in der Bad Brückenauer Bahnhofstraße. Auf Grund außerordentlich guter Leistungen waren sich seine Vorgesetzten schon bald einig, dass die normalerweise dreieinhalb Jahre dauernde Lehre bei ihm um sechs Monate verkürzt werden konnte. Neben der betrieblichen Praxis besuchte er im ersten Drittel seiner Ausbildungszeit den Blockunterricht an der Berufsschule Bad Kissingen und anschließend an der Berufsschule Kitzingen-Ochsenfurt.
Auch als Hofhelfer tätig
Seinen Berufswunsch hatte Kilian Schaab bereits relativ früh fest im Blick. "Ich habe mich schon als Kind gern und häufig auf den Bauernhöfen in meinem Heimatort aufgehalten und genau geschaut, was da so abläuft. Und wenn es möglich und erlaubt war, habe ich auch selbst mit angepackt". Besonderes Interesse zeigte er natürlich stets für den Maschinenpark. In den Schulferien verdiente er sein Taschengeld in einem landwirtschaftlichen Betrieb in Modlos, wo der Junghandwerker auch heute noch neben seinem Hauptberuf ganz offiziell als Hofhelfer tätig ist.
"Ich hätte nie gedacht, dass mein Beruf so komplex ist", sagt der 21-jährige rückblickend auf seine Ausbildung zum Land- und Baumaschinenmechatroniker. Denn er habe es bei der täglichen Arbeit mit einem breiten und abwechslungsreichen Spektrum zu tun, das von Kleingeräten - wie beispielsweise Rasenmähern - über Fahrzeuge verschiedener Größen bis hin zum riesigen Mähdrescher mit einem Schneidewerk von 14 Metern reicht.
Von Oldtimer-Trecker bis GPS-gesteuerten Traktor
Und auch die großen Unterschiede in Sachen Technik hat Schaab bereits mehrfach in aller Deutlichkeit kennengelernt. Er macht das plakativ an zwei konkreten Beispielen fest: "Manchmal geht es darum, an einem Oldtimer-Trecker herumzuschrauben, in dem überhaupt keine Elektronik verbaut ist. In einem anderen Fall muss ich mich um ein Hightech-Gerät wie einen GPS-gesteuerten Traktor kümmern. Hier ist der Einsatz eines Laptops für das Auslesen der Fehler unerlässlich".
Aber nicht nur mit Maschinen, sondern auch mit Menschen hat es der BayWa-Mitarbeiter zu tun. Sein Fachwissen gibt er gern an Kunden weiter, die sich vor dem Kauf eines bestimmten Produkts die nötigen Informationen holen wollen. Denn bei der Handhabung diverser Gerätschaften sei eine Unterweisung durch den Experten zwingend notwendig, weiß Schaab aus Erfahrung.
Musik und Feuerwehr
Den erholsamen Ausgleich zum Berufsalltag findet der 21-Jährige beim Musizieren. Darüber hinaus engagiert sich der Schönderlinger bei der Feuerwehr.