Druckartikel: Junge Familie eröffnet die "Krone" in Bad Brückenau

Junge Familie eröffnet die "Krone" in Bad Brückenau


Autor: Ulrike Müller

Bad Brückenau, Freitag, 27. Dezember 2013

Das traditionsreiche Gasthaus "Krone" stand in Bad Brücknau lange leer. Nun beleben Cindy Wenig und Dustin Schlößinger Restaurant und Hotelbetrieb wieder.
Kleiner König der Krone: Leon ist gerade einmal 15 Monate alt. Seine Eltern Cindy Wenig und Dustin Schlößinger nennen ihn "Zwerg". Foto: Ulrike Müller


Sie haben Mut. Pünktlich zu Silvester eröffnen Cindy Wenig und Dustin Schlößinger die "Krone" wieder. Die beiden sind gerade einmal 26 Jahre alt. Den "Zwerg", Sohn Leon, haben sie mitgebracht. Mit seinen 15 Monaten wackelt der kleine Kerl munter durchs Gasthaus, als wüsste er nur allzu gut, wer hier der wahre Kö nig der "Krone" ist.

In der Weinstube hängen noch immer die alten Lampen aus Bocksbeuteln. "Wir mussten eigentlich nur alles sauber machen und umdekorieren", erzählt Schlößinger. Überall hängen sie noch, die alten Bilder von früher. "Die haben wir bewusst hängen lassen", sagt Wenig. Die junge Frau steigt Stufe um Stufe hinauf in die erste Etage. Eine Lisiecki-Zeichnung hängt im Treppenhaus. Und eine Rechnung aus dem Jahr 1934, nur ein paar Schritte weiter im Flur zu den Gästezimmern. Hier ist schon alles blitz und blank. Die Gäste können kommen.

Sogar Internet-Zugang via W-Lan gibt's, seitdem die neuen Pächter das Zepter übernommen haben. Wenig und Schlößinger lernten sich in Oberstaufen/Allgäu kennen. Beide arbeiteten im Ho tel "Adler" - er als Koch, sie als Hotelfachfrau an der Rezeption.

14 Stunden-Tage waren Alltag

Arbeitstage und -nächte von 14 Stunden und mehr waren normal, besonders in der Küche. "Irgendwann willst du ja auch mal, dass was übrig bleibt", suchte er nach einer Perspektive und fand sie in Bad Brückenau.
Sie musste sich mit dem Gedanken erst anfreunden. "Wenn es gut läuft, können wir unserem Sohn mehr bieten", wagt Cindy Wenig den Blick nach vorne. Das Paar denkt langfristig. Und es bietet bewusst ein breites An gebot an. "Wir haben das Restaurant, den Hotelbetrieb und auf Wunsch richten wir auch geschlossene Veranstaltungen aus", zählt Schlößinger auf. An der Speisekarte basteln die beiden noch.

Unter der Überschrift "Für Männer und Fleischliebhaber" findet sich zum Beispiel die Rhöner Bratwurst. Und "für Fischfreunde" gibt's Rhönfilet vom Forellenzüchter in Riedenberg. "Alles, was auf der Karte steht, ist selbst gemacht und wir arbeiten mit regionalen Anbietern zusammen", sagt der Koch stolz und sie ergänzt: "Wir versuchen, al les ohne Kon servierungsstoffe zu machen, da wo es eben geht". Die größte Sorge von Cindy Wenig ist im Moment noch, wo sie ihr Kind abends, wenn das Gasthaus geöffnet hat, lassen soll. Tagsüber geht Leon in die "Kükengruppe" im Regenbogenland. "Eine Tagesmutter, die ihn abends betreut, wäre ideal", wünscht sich die Mutter.