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Inzidenz unter 100: Warum Kino und Galerie in Bad Brückenau trotzdem noch nicht wieder öffnen


Autor: Rebecca Vogt

Bad Brückenau, Donnerstag, 20. Mai 2021

Die Sieben-Tage-Inzidenz im Landkreis Bad Kissingen liegt seit einigen Tagen unter der 100er-Marke. Auch Kulturbetriebe, wie zum Beispiel Kinos, dürfen nun wieder öffnen. Warum unter anderem zwei Bad Brückenauer Einrichtungen trotzdem noch geschlossen bleiben.
Die Rhönlichtspiele in Bad Brückenau nehmen den Betrieb trotz der Corona-Lockerungen noch nicht wieder auf. Foto: Archiv/Rhönlichtspiele


Die gesunkene Sieben-Tage-Inzidenz macht es möglich: Auch im Landkreis Bad Kissingen sind erste Corona-Lockerungen in Kraft getreten. Am Sonntag, 16. Mai, lag die Inzidenz den fünften Tag in Folge unter dem Wert von 100, wie das Landratsamt auf seiner Website informiert. Ein Bestandteil der Lockerungen: Theater, Konzert- und Opernhäuser sowie Kinos dürfen wieder Besucher empfangen. Voraussetzung für den Besuch ist ein negativer Corona-Test, der maximal 24 Stunden alt sein darf, wie das Landratsamt weiter informiert.

Trotz der Lockerungen haben die Rhönlichtspiele in Bad Brückenau ihren Betrieb aktuell noch nicht wiederaufgenommen. Kino-Betreiberin Carola Berner-Löhmer berichtet auf Anfrage, dass sich die gesamte Branche deutschlandweit entschlossen habe, erst im Juli zu öffnen. Der Kino-Betrieb sei zwar theoretisch aufgrund der jüngsten politischen Beschlüsse wieder möglich, praktisch aber lohne er sich nicht.

Berner-Löhmer verweist darauf, dass zum Beispiel kein Verzehr erlaubt sei. Neben Abstandsregeln und Maskenpflicht müssten zudem die negativen Corona-Tests kontrolliert werden. Und es gebe aktuell auch keine neuen Filme, die für den Kinostart bereitstünden.

Auch die Galerie Form + Farbe bleibt geschlossen

Ähnlich geht es einer anderen kulturellen Einrichtung in Bad Brückenau. "Es tut uns fürchterlich Leid, aber unter den aktuellen Bedingungen ist es einfach nicht machbar, zu öffnen", sagt Hans Dietrich Unger von der Galerie Form + Farbe. "Solange Abstandsregelungen, Verpflichtungen zur Voranmeldung, Vorzeigen von Tests beziehungsweise des Impfnachweises, und was es sonst noch für Einschränkungen gibt, nicht völlig wegfallen, sind wir organisatorisch und personell nicht in der Lage, irgendwelche Events zu planen."

Vor sich hat Unger eine lange Liste mit abgesagten Veranstaltungen. Bis Jahresende werden es seit Pandemie-Beginn wohl insgesamt 33 Stück sein. Eine Planung für das kommende Jahr könne unter den gegebenen Umständen ebenfalls nicht angegangen werden. "Wir hätten auch genug zu tun mit Ersatzterminen für die ausgefallenen Veranstaltungen", so Unger. Hinzu komme, dass einige Künstler sich inzwischen auch anders orientiert hätten, um ihre Existenz zu sichern, nachdem Auftritte und Gagen coronabedingt wegbrachen.