Investitionen in Feuerwehr und Kindergarten
Autor: Julia Raab
Bad Brückenau, Montag, 28. März 2022
Welche Projekte in der Stadt Bad Brückenau Vorrang haben, das besprach das Stadtratsgremium am vergangenen Samstag. Offene Fragen hinsichtlich der städtischen Gebäude verhindern eine konkrete Planung. Manches wurde ganz gestrichen.
Sichtlich schwer fiel es Jürgen Pfister (PWG), 2. Bürgermeister von Bad Brückenau, angesichts des Krieges in der Ukraine, zur Tagesordnung des Stadtrates am vergangenen Samstag überzugehen. Er vertrat den erkrankten Bürgermeister Jochen Vogel (CSU) in der umfangreichen Haushaltsdebatte, die bis in den späten Nachmittag reichte. Entschuldigt fehlten ebenfalls Ralf Keßler (SPD) und Adelheid Zimmermann (FDP).
Ein Besuch am Marktplatz gegen Mittag beim neugegründeten Verein "Bad Brückenau hilft" unterstrich die Wertschätzung der Ehrenamtlichen, die sich seit Wochen für die Hilfe der Geflüchteten einsetzt. Die anwesenden Stadträte spendeten allesamt ihr Sitzungsgeld von diesem Tag, das sind 20 Euro pro Person.
Keine leichte Aufgabe besaß Kämmerin Julia Spahn. Sie ermahnte die Stadträte erneut zu einer deutliche Priorisierung der anstehenden Investitionen. Der Grund ist die Zwischenfinanzierung der neuen Therme Sinnflut. Sie gefährde enorm die Liquidität und die Leistungsfähigkeit der Stadt, vor allem, weil nicht abzusehen ist, "wann die in Aussicht gestellten Fördermittel zur Verfügung gestellt werden", betonte sie.
Eine Warnsirene
Und genau hier liegt das Problem: Nicht wenige Projekte sind dringend, beinhalten doch einige geplanten Investitionen auch sicherheitsrelevante Aspekte. Finale Zahlen aus dem Finanz- und Ergebnishaushalt lagen bis zum Beratungstag nicht vollständig vor, weil immer noch Einstellungsgespräche vor allem im Kindergartenbereich laufen, teilte die Kämmerin mit.
Die Feuerwehr beantragte, das gesamte Stadtgebiet mit zwei Warnsirenen für den Katastrophenfall auszustatten. "Dafür wären zwei erforderlich, eine an der Edelruh und eine im Staatsbad", erläuterte Claudio Kleinhans (PWG), Referent für die Feuerwehren. Das Stadtratsgremium ging wegen der hohen Anschaffungs- und Materialkosten nur mit einer Sirene mit. Eine zweite könne im nächsten Jahr beantragt werden. 13.300 Euro werden heuer dafür eingeplant.
Gute Ausstattung
Daneben investiert die Stadt in das neue Feuerwehrhaus in Volkers, das mit 900.000 Euro zu Buche schlägt. "Über die Ausstattung kann sich die Feuerwehr nicht beschweren", sagte die Kämmerin, nachdem sie die weiteren Neuanschaffungen aufzählte. Im Raum stand zudem die Frage, was mit dem Feuerwehrhaus in Römershag passiert. "Hier ist ein Planungsansatz erforderlich, dieser ist mit 35.000 Euro einberechnet", sagte Spahn.
Eine größere Maßnahme am Standort in Römershag, sprich ein möglicher Neubau, wollte sie in die Finanzplanung nicht mit reinnehmen. Der Referent für die Feuerwehr sehe allerdings "das Gleiche wie in Volkers". "Das möchte ich jetzt noch nicht abbilden", hieß es aus der Kämmerei.