Infoabend in Altengronau: Postkarten-Aktion an Sigmar Gabriel
Autor: Steffen Vetter
Altengronau, Freitag, 13. Februar 2015
Bei einer Veranstaltung in Altengronau legte Willi Balkie von der Bürgerinitiative ein klares Bekenntnis gegen die Stromtrasse ab. Er verwies auch auf eine Postkarten-Protestaktion an Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel.
Auf Einladung des Ortsbeirats Altengronau kamen rund 100 Interessierte zur Infoveranstaltung zur Stromtrassenbau Südlink. Altengronaus Ortsvorsteher Eugen Schüßler begrüßte Willi Balkie von der Bürgerinitiative (BI) Sinngrund-Allianz, der in einem etwa einstündigen Vortrag über die Pläne von Tennet, dessen Verlauf, einzelnen Fakten und vor allem den Gesundheitsrisiken referierte.
Zuvor führte Bürgermeister Carsten Ullrich (SPD) aus, dass noch viele Fragen offen seien. Die Bundesnetzagentur (BNA) habe von Tennet noch Nacharbeiten bei den Plänen gefordert. Mittlerweile hätten sich 59 Kommunen, die durch die Bürgermeister vertreten sind, zusammengeschlossen, um gemeinsame Gespräche zu führen.
Willi Balkie betonte, dass eine Waldschneise von etwa 200 Hektar geschlagen werden müssen.
Anhand von Karten zeigte der Referent, wo die Trasse im Bereich der Gemeinde Sinntal, Karsbach, Sterbfritz, Gundhelm, Altengronau und Zeitlofs sowie im Sinngrund verlaufen soll.
Laut Balkie sei von der großen Politik keine Hilfe zu erwarten. Die Bürgerinitiative stellte daher Musterschreiben vor, mit denen die Bürger ihren Widerstand bei der Bundesnetzagentur anmelden könnten. Ebenso zeigte er, wie einfach eine Erdverkabelung sein könnte und wenige Veränderungen im Landschaftsbild bewirken. "Wir müssen der Trasse entgegenwirken", betonte er und fügte weiterhin an, dass der Bürgerwille gegen Südlink gezeigt werden müsse. Deshalb solle in einem Schreiben und Postkarten von Bürgern die persönliche Betroffenheit direkt der Bundesnetzagentur mitgeteilt werden. Gezielt sollen die Postkarten am 6. März an Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel versendet werden.
Balkie umriss die Ziele der BI mit dem "klaren Bekenntnis zur Energiewende, aber dem klaren Nein zur Stromtrasse". Dabei hob er hervor, dass die Trasse nicht als Erdverkabelung geplant und beantragt sei.
Veranstaltung in Römershag
Die Trasse sei, konstatierte Balkie, im Sinngrund/Sinntal leichter zu planen, da bereits eine 110-kV-Freileitung durch das Tal führe. Kritische Engstellen gebe es, die aber nicht im Antrag an die Bundesfachplanung aufgenommen worden seien. Nach dem Trassenvorschlag von Tennet werde die Trasse näher als 200 Meter an die Ortsbebauung herangeführt. Während in Niedersachsen ein Abstand von 400 Metern gelte, gebe es dazu in Bayern und Hessen keine Vorschriften. Nach dem Tennet-Antrag solle das Gestänge der Masten für eine zweite Leitung vorgerüstet werden. Laut Balkie gehen von den Leitungen Gesundheitsrisiken wegen elektromagnetischer Felder und Raumladungswolken aus.
Eine weitere Veranstaltung soll am 22. Februar in Römershag stattfinden. Dann soll es heißen "Feuer gegen Südlink".