In Schondra Infos zur Caritas-Spendenaktion
Autor: Horst Conze
Schondra, Dienstag, 23. Februar 2016
Diese Woche startet die Spenden-Aktion der Caritas, in der für benachteiligte Menschen gesammelt wird. In Schondra gab es eine Infoveranstaltung.
Über 20 Spendensammler der Caritas kamen auf Einladung der Pfarreiengemeinschaft Oberleichtersbach-Schondra zu einem gemeinsamen Frühstück ins Schondraer Pfarrheim. Das Frühstück war verbunden mit einer Informationsveranstaltung, geleitet von Helga Vierheilig vom Caritasverband Bad Kissingen, Fachdienst Gemeindecaritas.
Fakten und Hintergründe der Arbeit der Caritas sollten aufgezeigt werden, Fragen geklärt werden. Zunächst erläuterte Vierheilig die vielfältigen Aufgabengebiete und Einsatzfelder der Caritas in den einzelnen Orten des Landkreises Bad Kissingen: "Oft sehen die Menschen nur die Autos der Caritas-Sozialstation und vergessen, dass das Aufgabenfeld wesentlich größer ist." So seien die Beratungsangebote für viele oft unbekannt. Neben einer allgemeinen Sozialberatung bietet die Caritas eine Erziehungsberatung und eine Suchtberatung an. Suchtkranke, Eltern mit Erziehungsproblemen, Menschen in der Schuldenfalle und gerade ältere Menschen, die mit Formularen und Behörden überfordert sind, finden den Weg zum Caritas-Haus in der Hartmannstraße 2 in Bad Kissingen, betonte Vierheilig. "Und diese Beratungsangebote sind für jeden Hilfesuchenden kostenlos."
Veränderte Situationen
Daneben müsse die Caritas auf veränderte gesellschaftliche und politische Situationen reagieren: "Vor zwei Jahren hatten wir eine Mitarbeiterin für die Flüchtlingsarbeit beschäftigt. Mittlerweile betreuen elf Fachkräfte im Bereich Sozialarbeit die ungefähr 1500 Flüchtlinge im Landkreis Bad Kissingen." Die Caritas übernehme Verantwortung bei der Integration der Flüchtlinge, helfe im Asylverfahren und halte den Kontakt mit Schulen, Kindergärten und Helferkreisen vor Ort.
Ambulante Krankenpflege
Schwerpunkte der Arbeit der Caritas in Unterfranken ist traditionell die ambulante Krankenpflege und die Kindergartenarbeit. Über 500 Kindertageseinrichtungen im Bistum Würzburg sind in der Trägerschaft der Caritas. In Burkardroth, Oerlenbach, Münnerstadt, Hammelburg, Bad Brückenau und Bad Kissingen werden durch Caritas-Sozialstationen kranke und behinderte Menschen ambulant betreut. Immer größere Bedeutung habe die Caritas-Fachstelle für pflegende Angehörige in den letzten Jahren erhalten. "Viele Menschen, die zu Hause einen Angehörigen mit Demenz pflegen, konnten in speziellen Kursen wertvolle Hilfen für die Pflege mitnehmen", erläutert Vierheilig ihre Erfahrungen aus den Rückmeldungen pflegender Angehöriger, die Kurse oder Gruppentreffen bei Daniela Wehner von der Fachstelle für pflegende Angehörige besucht haben.
Motto "Teilen bringt's"
Unter dem Motto "Teilen bringt's" startet in dieser Woche im Bistum Würzburg die Caritas-Sammlung. Interessant war für die Zuhörer, wie die Caritas-Spenden verteilt werden. "30 Prozent der gesammelten Gelder gehen zum Diözesan-Caritasverband der Diözese Würzburg, 40 Prozent zum Kreiscaritasverband Bad Kissingen, und 30 Prozent bleiben in der Pfarrei", erklärt Helga Vierheilig.
Nicht bekannte Infos
Diese Information sei vielen Menschen in den Ortschaften nicht bekannt, erklärten einige Caritas-Sammlerinnen. Oft hören sie, die Spenden würden ja sowieso nur nach Limburg oder Rom gehen. Da sei es wichtig zu wissen, dass der Kindergarten vor Ort und die Caritas-Krankenschwester, die den kranken Nachbar besucht, gerade von den Spenden gefördert werden, die vor Ort gesammelt werden. Oft hören die Sammler als Einwand: "Die Caritas-Schwester wird doch dafür bezahlt, dass sie die Kranken pflegt. Wofür braucht man da noch Spenden?" Helga Vierheilig stellte klar: "Im Gegensatz zu privaten Anbietern lehnen die Wohlfahrtsverbände keinen Patienten ab, auch wenn die Vergütung die Kosten für die Pflege nicht deckt. Wenn eine Krankenschwester oder Altenpflegerin eine Insulin-Spritze verabreicht und dafür 20 Kilometer fahren muss, dann lässt sich diese Pflege nur durch Spenden finanzieren."
Ambulante Krankenpflege
Im Gespräch mit den Caritas-sammlern wurde deutlich, dass als Motivation für ihren Dienst der Kontakt zu den Menschen vor Ort steht. "Manchmal schaffe ich an einem Nachmittag gerade mal drei Häuser, weil ich mit den Leuten ins Gespräch komme und einfach mal zuhören muss", erzählt eine Sammlerin. "Oft sind wir auch das offene Ohr für die Not einsamer und alter Menschen in der Nachbarschaft."Weitere Informationen unter http://www.caritas-wuerzburg.de/ich-will-helfen/spenden-stiften/caritassammlung.