Im Notfall: Erste Hilfe in der Rhön
Autor: Evelyn Schneider
Klosterkreuzberg, Dienstag, 18. Dezember 2018
Die Bergwacht, Region Rhön-Spessart, hielt auf der Berghütte am Feuerberg ihre Abschlussprüfung des Notfallmedizinlehrganges.
" Alarm für die Bergwacht - Bewusstlose Person auf der Kissinger Hütte", hieß es gleich mehrfach. Glücklicherweise nicht tatsächlich. Die Bergwacht , Region Rhön-Spessart, hielt auf der Berghütte am Feuerberg ihre Abschlussprüfung des Notfallmedizinlehrganges. Neun angehende Mitglieder der Bergwacht stellten sich der Prüfung.
In 80 Stunden wurden die Lehrgangsteilnehmer auf ihre Aufgabe vorbereitet. Neben Anatomie und Physiologie des menschlichen Körpers standen unter anderem auch die Versorgung von verletzten und kranken Personen, sowie die Herz-Lungen-Wiederbelebung mit Defibrillator im Programm.
Unter der Leitung von Regionalarzt Dr. Waldemar Hohm musste n die Teilnehmer zunächst ihr theoretisches Wissen in einer schriftlichen Prüfung beweisen.
Im Anschluss wurde es ernst. Dann hieß es , in jedem Gelände, bei jedem Wetter, zu jeder Zeit einsatzbereit zu sein. " Das Wetter bringt zwar zusätzliche Herausforderungen , aber auch bei schlechter Witterung gehört es zur Aufgabe eines Bergwachtlers, in unwegsamen Gelände , Menschen zu versorgen und retten zu können", so Tina Zöller, stellvertretende Leiterin des Ressorts Notfallmedizin in der Bergwacht. So galt es jetzt für die Prüflinge, sich anzupassen und darauf zu achten, dass der Patient auf keinen Fall auskühlt. Schließlich bestanden alle neun Teilnehmer die Prüfung mit Bravur.
Neben der Rettung aus unwegsamem und alpinem Gelände gehört auch die Erstversorgung zur Aufgabe der Bergwacht. Deshalb werden alle Einsatzkräfte zu Sanitätern ausgebildet. Zunächst müssen sie zwei Eignungstests im Klettern und Bergsteigen, sowie Skifahren und Lawinenkunde bestehen. Erst danach können die Anwärter mit der Ausbildung zu Bergrettern beginnen. Dazu gehört, dass sie alle Techniken trainieren, schließlich müssen sie im Sommer Menschen aus dem Fels, im Winter aus dem Schnee retten. Weiterhin muss eine Prüfung in Naturschutz und eine Luftrettungsausbildung absolviert werden. Fünf Teilnehmer des Notfallmedizinlehrganges haben diese Ausbildung in den vergangenen Jahren durchlaufen und dürfen sich nun "Aktive Einsatzkraft der Bergwacht Bayern" nennen.
Die Mitglieder der Bergwacht arbeiten ausnahmslos ehrenamtlich und sind dem Roten Kreuz angegliedert. Die mehrjährige Ausbildung leisten die Einsatzkräfte also ausschließlich in ihrer Freizeit ab.
"Ab jetzt müsst ihr eigenverantwortlich handeln. Aber nachdem ihr alle an diesem Wochenende gute Leistungen gezeigt habt, bin ich mir sicher, dass sich jedermann bei euch gut aufgehoben fühlen kann", sagte Lehrgangsleiter Waldemar Hohm.