Hofladen in Zeitlofs bleibt bis Jahresende offen
Autor: Steffen Standke
Zeitlofs, Mittwoch, 19. Oktober 2022
Nach einem klärenden Gespräch mit dem Gemeinderat steht ein Versprechen der Betreiber. Derweil feilt Bürgermeister Matthias Hauke an einem Konzept für die Zukunft. Wie's gehen kann, zeigt ein Beispiel aus dem Landkreis Main-Spessart.
Sein Ende schien besiegelt. Ende Oktober sollte der Selbstbedienungs-Hofladen an der Ecke Raiffeisenstraße/Marktplatz schließen. Das Biohof-Ehepaar Ralf und Elisabeth Henninger aus Detter wollte ihn nach kritischen Stimmen aus dem Gemeinderat nicht weiterbetreiben. Nun gibt es zumindest eine Gnadenfrist - und Hoffnung.
Dass der Dorfladen bis Jahresende offen bleibt, haben die Henningers Zeitlofs Bürgermeister Matthias Hauke fest zugesichert. Danach soll er ausgeschrieben werden. "Jeder kann sich als Pächter bewerben", sagt Hauke.
Grundlage dieser Entwicklung sei ein Gespräch in nichtöffentlicher Gemeinderatssitzung am 5. Oktober gewesen, ergänzt er. Dabei hätten sich beide Seiten ausgetauscht, ihre Ansichten, Sorgen und Nöte, aber auch Bedenken benannt. Am Ende war man sich laut Bürgermeister einig: "Keiner will, dass der Dorfladen zu ist."
Zeit für besseres Konzept nutzen
Miteinander gesprochen wurde davor offenkundig wenig bis gar nicht. Der Gemeinderat hatte Mitte Juli beschlossen, einen konkreten Betrag an Miete von den Henningers für die Räume einer ehemaligen Metzgerei zu verlangen - ohne die Detterer vorher einzubeziehen. Was denen gar nicht schmeckte. Elisabeth Henninger betonte gegenüber dieser Redaktion, dass mit dem Dorfladen kaum etwas zu verdienen sei - trotz des großen Aufwands, den sie damit habe (wir berichteten).
Nun also die um zwei Monate verlängerte Öffnung. Die Zeit soll laut Matthias Hauke genutzt werden, um an einem verbesserten Konzept zu feilen. Ein attraktives Gesamtpaket aus Angebot, Miete und Nebenkosten soll her.
Insbesondere die hohe Stromrechnung müsse runter. Im Laden stehen energiefressende Kühlgeräte. Im sehr warmen und trockenen Sommer mussten die Henningers zusätzlich ein Klimakühlgerät hineinstellen. "Wir müssen schauen, dass für denjenigen, der es betreibt, was herumkommt", sagt der Bürgermeister.
Auch stehe man mit der Rechtsabteilung des Landratsamtes in Bad Kissingen in Kontakt. Die Sache soll auf rechtlich festen Füßen stehen.