Hochzeit auf der Osterburg ist sehr beliebt
Autor: Marion Eckert
Frankenheim, Mittwoch, 27. Juni 2018
Die Burgruine Osterburg wurde freigelegt und erforscht und gilt heute als Kleinod von Bischofsheim, das weit über die Grenzen hinaus Besucher anlockt.
Die Freunde der Osterburg kamen zur Jahreshauptversammlung zusammen, um Rückschau auf die jüngsten Baumaßnahmen zu halten und die weiteren Aktivitäten zu besprechen. 13 Jahre ist es nun her, dass die Freunde der Osterburg sich gründeten mit dem Ziel, die Ruine Osterburg aus dem Dornröschenschlaf zu wecken. Der Erfolg spricht für sich. Die Burgruine wurde freigelegt, historisch und wissenschaftlich erforscht und gilt heute als Kleinod von Bischofsheim, das weit über die Grenzen hinaus Besucher anlockt.
Der stellvertretende Bürgermeister Egon Sturm zollte den Freunden der Osterburg für ihr vorbildliches Engagement seinen Dank. "Es wurde eine tolle Leistung erbracht", so Sturm in seiner Würdigung, die Anerkennung, Respekt und Lob für die Freude der Osterburg beinhaltete. Seit den 1920er Jahren war die Ruine wieder dem Verfall preis gegeben, versank bis 2005 beinahe in der Vergessenheit. Heute sei die Ruine eine wunderschöne Anlage, die zudem gerne für Standesamtliche Trauungen genutzt werde. Viel Mühe, Arbeit und Einfallsreichtum haben die Freunde der Osterburg in ihr Projekt investiert, nun gelte es das Geschaffene zu erhalten und zu pflegen. Sturm appellierte an die Osterburgfreunde den Verein weiter zu erhalten und weitere Projekte anzustoßen, möglicherweise die Osterburgfestspiele.
13 erfolgreiche Jahre
Vorsitzender Bruno Werner blickte auf die 13 erfolgreichen Jahre zurück. "Damals gab es nur noch einzelne Fragmente der Burganlage. Es war kaum vorstellbar, welche beachtliche Größe die Anlage hat. Es war uns damals klar, wir müssen das erhalten." Die Sanierung der Osterburgruine sei nur mit Fördermitteln möglich gewesen. Eine halbe Million Euro habe das Projekt benötigt. Der Verein habe bis zum Jahr 2017 einen Eigenanteil von 31 000 Euro aufbringen können. Der Rest in Höhe von 30 000 Euro wurde durch Beschluss des Stadtrates von der Stadt Bischofsheim übernommen, so dass der Verein wieder tätig werden und investieren konnte. Die Freilegung des Pallas war der große Wunsch, konnte aber nicht in der ursprünglich gewünschten Form vorgenommen werden. Nach langen und zähen Verhandlungen, die sich mit dem Amt für Denkmalpflege über fünf Jahre hinzogen, konnte nun in diesem Jahr eine Freilegung auf 80 Zentimeter Tiefe und Begradigung der Fläche vorgenommen werden, um einerseits für mehr Sicherheit auf der Anlage zu sorgen, andererseits bessere Pflegemöglichkeiten zu schaffen. Rund 14 000 Euro kostete den Verein diese Maßnahme, die durch Sponsoren unter anderem der beiden regionalen Banken gefördert wurde.
Auch wenn nun alle großen baulichen Maßnahmen abgeschlossen sind, die Freunde der Osterburg haben schon weitere Pläne. So sollen zunächst alle Fugen nachgearbeitet werden, vor allem am Rundturm sei das nötig, um die Mauern vor Witterungseinflüssen zu schützen. Auf der Westseite soll eine Treppe aus vorrätigen Sandsteinen errichtet werden, um Besuchern den gefahrlosen Aufstieg zur Seite des Viereckturms zu ermöglichen.
Museum geplant
Im Bischofsheimer Rentamt soll ein Osterburgmuseum entstehen, das die größeren und kleineren Fundstücke beinhalten soll. Fachlich begleitet werden soll die Museumseinrichtung durch den Burgenforscher Dr. Joachim Zeune, der auch die Ausgrabungen und Sanierung der Burganlage vorgenommen hat. Erste Gespräche mit Bürgermeister Georg Seiffert haben bereits stattgefunden, gab Werner bekannt. Die Osterburgfreunde können den Raum links im Rentamt direkt neben dem Eingang bekommen.Derzeit gehören 313 Mitglieder zu den Freunden der Osterburg, außerhalb von Unterfranken sind es 50. Die Neuwahlen ergaben keine Veränderung. Bruno Werner bleibt Vorsitzender, seine Stellvertreter sind Wolfgang Schön und Michael Vieres. Schriftführer bleibt Paul Dinkel und die Kasse führt Edgar Enders. Presse- und Internetwart ist Frank Dickas, Kassenprüfer sind Rigobert Weyer und August Ruck. Als Beisitzer gehören zum Vorstand: Günther Faulstich, Hans-Peter Koch, Roland Köstler, Gert Raimann, Dr. Wolfgang Schneider, Hans Schrenk, Sonja Schrenk, Roswitha Werner und Hermann Ziegler.
Aus der Versammlung heraus kam die Anregung eine Führung für Vereinsmitglieder und die Bevölkerung auf der Burganlage anzubieten und über die Neuerungen zu informieren. Zum Ende der Sommerzeit soll dieses Vorhaben umgesetzt werden.