Händchen für Metall verbindet

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Zwei selbst gefertigte Uhren sind der Stolz der Praktikanten Severine Schmickt (vorne, rechts) und Christoph Marx (vorne, links). Die Arbeiten ihrer Schützlinge begutachten (vorne, links) Johannes Kunkel, Lutz Schäfer und Thomas Porkristl. Fotos: Rolf Pralle
Zwei selbst gefertigte Uhren sind der Stolz der Praktikanten Severine Schmickt (vorne, rechts) und Christoph Marx (vorne, links). Die Arbeiten ihrer Schützlinge begutachten (vorne, links) Johannes Kunkel, Lutz Schäfer und Thomas Porkristl. Fotos: Rolf Pralle
Behinderte Mitarbeiter und die Betreuer der Lebenshilfe-Werkstatt Hammelburg besuchten das Unternehmen GKN Sinter Metals. Den Abschluss bildete eine Führung durch die Produktionsstätte. Foto: Rolf Pralle
Behinderte Mitarbeiter und die Betreuer der Lebenshilfe-Werkstatt Hammelburg besuchten das Unternehmen GKN Sinter Metals. Den Abschluss bildete eine Führung durch die Produktionsstätte. Foto: Rolf Pralle
 

Erstmals absolvierten zwei Personen aus der Werkstatt für behinderte Menschen Hammelburg im Rahmen einer jahrelangen Zusammenarbeit ein Praktikum im GKN Sinter Metals-Werk in Bad Brückenau.

"Wir arbeiten mit der Lebenshilfe schon seit 2007 zusammen", sagt GKN-Ausbildungsleiter Lutz Schäfer. So muss jeder Lehrling im zweiten Ausbildungsjahr für zwei Wochen in die Werkstatt der Lebenshilfe Schweinfurt nach Hammelburg und dort am regelmäßigen Tagesablauf teilnehmen. Bisher sei diese Kooperation aber einseitig gewesen, was sich vor ein paar Wochen grundlegend geändert hat. Mitte des Monats begannen die 34-jährige Severine Schmickt und der 35 Jahre alte Christoph Marx ein vierzehntägiges Praktikum im Ausbildungszentrum beim Automobilzulieferer in der Zweibäderstadt.

"Beide haben sich gut eingebracht, gut angestellt und mit den anderen Mitarbeitern sehr gut verstanden", zollte Ausbilder Johannes Kunkel seinen "Schützlingen auf Zeit" ein großes Lob. Auch die beiden Praktikanten zeigten sich von ihrer Arbeit im Bad Brückenauer Werk, bei der ihnen in der Hauptsache Grundkenntnisse im Bereich Metall vermittelt wurden, sehr angetan. Besonders stolz präsentierten sie ihren Kollegen zwei Objekte, die jeder von ihnen relativ eigenständig gefertigt hatte. Dabei handelt es sich um zwei Uhren, bei deren Bau gleich mehrere technische Verfahrensweisen Anwendung fanden.


Nicht alles war neu

Es war nicht alles Neuland, was die beiden Praktikanten bei GKN in Bad Brückenau vorfanden. Einige Dinge kannten sie bereits von ihrer Arbeitsstätte in Hammelburg. So bedient Schmickt, die seit zwölf Jahren in der Lebenshilfe-Werkstatt ist, dort eine 5-Achsen-CNC-Maschine samt Endkontrolle und verrichtet verschiedene Montagetätigkeiten von Metallteilen. Marx, seit sieben Jahren in der Einrichtung, wird hauptsächlich im Lager eingesetzt, wo er unter anderem für das Kommissionieren von Waren, deren Ein- und Auslagerung sowie den Paketversand zuständig ist. Außerdem verfügt er über einen Führerschein zur Bedienung eines Gabelstaplers.


Führung für die ganze Gruppe

Zum Abschluss ihres Arbeitsaufenthaltes in Bad Brückenau waren die beiden Praktikanten aber keineswegs allein gekommen. So hatten sie gleich 20 behinderte Kolleginnen und Kollegen sowie deren Betreuer mit zum Termin mitgebracht. Dieses Treffen war vorher zwischen den GKN-Verantwortlichen und dem Hammelburger Werkstattleiter der Lebenshilfe, Thomas Porkristl, vereinbart worden. Die Gäste aus der Saalestadt erwartete dabei ein interessantes Programm. Ausbildungsleiter Schäfer stellte das Unternehmen in einer Bild- und Textdokumentation vor, Ausbilder Kunkel belehrte die Gruppe über verschiedene Sicherheitsvorkehrungen.

Und dann kam endlich der Punkt, auf den sich nach Auskunft der Organisatoren "alle schon seit Tagen gefreut haben". Nach dem Anlegen der obligatorischen Sicherheitswesten ging es in zwei Gruppen auf die große Werksbesichtigung, bei der die zahlreichen Fragen der Besucher von den Fachleuten bis ins Detail beantwortet wurden.