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Gottes Segen, auch für Hunde


Autor: Rolf Pralle

Bad Brückenau, Montag, 09. Oktober 2017

Eine Premiere gab es bei der evangelischen Kirche Bad Brückenau. Erstmals fand im Rahmen eines Familiengottesdienstes eine Tiersegnung statt.
Recht überschaubar gestaltete sich das Interesse an der Tiersegnung in Bad Brückenau. Lediglich drei Hundehalterinnen waren mit ihren Vierbeinern zu der Zeremonie vor der Friedenskirche gekommen. Der Familiengottesdienst stieß allerdings auf große Resonanz.   Rolf Pralle


Gottes Segen, auch für Hunde? Mehrfach war an die Verantwortlichen der Friedenskirche in den vergangenen Jahren der Wunsch herangetragen worden, ein solches Angebot zu konzipieren.
Als es jetzt endlich soweit war, überwog bei vielen Tierfreunden anscheinend
doch die sprichwörtliche Schwellenangst, ihren Vierbeiner mit ins Gotteshaus
zu nehmen. So kamen nur drei "Frauchen" mit ihren angeleinten Hunden ganz
unterschiedlicher Alters- und Gewichtsklassen. Etliche kleinere Kinder
hatten stattdessen ein Stofftier als symbolischen Ersatz für ihren Liebling
mitgebracht und erbaten dafür Gottes Segen.


Gleichgewicht unter den Geschöpfen

Der Begriff der Schöpfung stand im Mittelpunkt eines ökumenischen
Gottesdienstes, den der evangelische Pfarrer Gerd Kirchner, Prädikantin
Kirsten Zinn und die katholische Pastoralreferentin Johanna Schießl zusammen
mit den Gläubigen feierten. Die drei Geistlichen riefen dabei mehrfach dazu
auf, mit den uns anvertrauten Ressourcen verantwortungsvoll umzugehen. Was
Tiere für uns Menschen in vielfältiger Hinsicht tun würden, könne gar nicht
genug gewürdigt werden, wurde im Rahmen der Andacht wiederholt deutlich.
Stets sollten sich die Christen auch die empfindsamen Gleichgewichte unter
den Geschöpfen in Erinnerung rufen und diese respektieren.


Wunder der Schöpfung

Ein eigens für die Feier gefertigter Text- und Liederzettel war mit einem
Zitat von Reformator Martin Luther versehen, das sich wie ein roter Faden
durch den ökumenischen Gottesdienst zog: "Je tiefer man die Schöpfung
erkennt, umso größere Wunder entdeckt man in ihr." Optisch verstärkt wurde
diese Aussage noch durch den zum Erntedankfest reich geschmückten Altarraum
mit den dekorativ drapierten Gaben der Natur.