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Gesucht: Pflegefreie Bestattungsflächen


Autor: Marion Eckert

Zeitlofs, Donnerstag, 10. Februar 2022

Die Gemeinde Zeitlofs will künftig Grabstätten auf ihren Friedhöfen anbieten, die nicht gepflegt werden müssen. Vor Ort machten sich die Ausschussmitglieder ein Bild.
Die Mitglieder des Bauausschusses haben den Friedhof in Detter besichtigt. Angedacht ist,  pflegefreie Bestattungsmöglichkeiten auf den Friedhöfen anzubieten.


Der Wunsch auf den Friedhöfen im Gebiet der Gemeinde Zeitlofs, pflegefreie Bestattungsmöglichkeiten anzubieten besteht schon seit einigen Jahren. Bürgermeister Matthias Hauke hat das Thema nun in den Bauausschuss gebracht. Bei einer Besichtigungstour wurden alle Friedhöfe abgefahren und Flächen ausgewählt, die für eine Rasen-Bestattung in Frage kommen könnten.

Im Vorgriff auf die Sitzung des Bauausschusses wurde von Verwaltungsseite mit der Nachbargemeinde Sinntal Kontakt aufgenommen, die eine solche Bestattungsform anbietet, sowohl für Urnen wie auch Särge. Es gehe darum von den Erfahrungen der Nachbargemeinde zu lernen, um für Zeitlofs die beste Möglichkeit zu finden.

Welcher Art der Bestattung die Gemeinde Zeitlofs anbieten wird, darüber müsse der Gemeinderat noch entscheiden, betonte Hauke. Ob nur Urnenbestattungen oder auch Sargbestattungen in den zu mähenden Grünflächen, müsse gut überlegt und diskutiert werden.

Schon im Bauausschuss herrschten unterschiedliche Auffassungen. Einerseits sei die Möglichkeit einen Sarg ohne spätere Pflege, quasi naturnah in einer Wiesenfläche zu bestatten ein zeitgemäßes Angebot, vor allem für Menschen, die eine Urnenbestattung aus Glaubensgründen ablehnen und eine später Grabpflege nicht möglich ist.

Andererseits könne eine solche Bestattungsform für die Gemeinde einen größeren Aufwand bedeuten. Setzungen müssen regelmäßig ausgeglichen werden. So könnten höhere Kosten und mehr Arbeitsaufwand auf die Gemeinde zukommen, um den Friedhof in einem würdigen Zustand zu halten. Bei Urnengräbern sei dagegen nicht mit Setzungen zu rechnen, zumindest keinen großflächigen.

Eine Reihe von Möglichkeiten

Diskutiert und entschieden werden müsse auch über die Frage der Gestaltung, wobei jeder Friedhof gesondert zu betrachten sei und durchaus unterschiedliche Elemente gewählt werden könnten. Der Bürgermeister sprach eine Reihe an Möglichkeiten an, vom zentralen Gedenkstein bis hin zu im Boden eingelassenen kleinen Platten sowie Bäumen, um die herum bestattet werden könne. Ebenfalls zu entscheiden sei es, ob nur Einzelbestattungen oder auch Doppel- beziehungsweise Tiefengräber möglich sein werden. Entsprechende Kostenberechnungen sind ebenfalls zu erstellen.

Doch im ersten Schritt ging es dem Bürgermeister nicht um Entscheidungen sondern darum mit den Mitgliedern des Bauausschusses vor Ort in Frage kommende Flächen auszuwählen und diese dem Gremium in einer der nächsten Sitzungen vorzulegen. Im Friedhof Detter könnten pflegefreie Bestattungen in der Grünfläche in Anschluss an den gepflasterten Weg oberhalb der Familiengräber ermöglicht werden.

In den beiden Friedhöfen in Weißenbach jeweils in der Nähe der vorhandenen Urnengräber. In Roßbach unterhalb der Leichenhalle, in Eckarts vor der Leichenhalle auf der linken Seite, in Zeitlofs im Bereich der freien Flächen bei den Urnengräbern vom Hauptweg aus links und in Rupboden am unteren Ende des Friedhofs in Richtung Tunnel.

Straßenbeleuchtung und Sanierung

Neben der Besichtigung der Friedhöfe wurde in Rupboden die Straßenbeleuchtung im Schafgrund in Augenschein genommen. Die Verwaltung wurde beauftragt mit dem Energieversorger zu klären, ob der Lampenkopf zu drehen ist, um den Straßenbereich besser auszuleuchten oder eine Erweiterung durch eine weiter Straßenlaterne möglich ist, um die Situation zu verbessern.

In Weißenbach wurde die Fassade des Steinernen Wirtshauses begutachtet. Auf Anraten der dritten Bürgermeisterin Sabine Schiffler soll für die notwendige Betonsanierung ein Angebot eingeholt werden. Dem Gemeinderat werde die Thematik in eine der nächsten Sitzungen vorgestellt. Beschlossen wurde zudem, im Frühjahr den Unterbau des Holzfußbodens vor der Bühne zu begutachten, um weitere Entscheidungen treffen zu können.