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Geroda: Neue Pfarrerin für Geroda


Autor: Julia Raab

Geroda, Donnerstag, 23. April 2020

Pfarrerin mit Leib und Seele, so beschreibt sich Regina Schenk. Am 1. Mai tritt die gebürtige Münchnerin ihre Stelle in der evangelisch-lutherischen Pfarrkirche St. Martin in Geroda an.
Regina Schenk beginnt zum  1. Mai  als Pfarrerin in Geroda und Seelsorgerin in den Bad Brückenauer Heimen. Foto: Julia Raab


Bei dem Entschluss für die unterfränkische Gemeinde Geroda hat sich Pfarrerin Regina Schenk von ihrem Bauchgefühl leiten lassen. "Wenn der es gut findet, dann kann ich vom Kopf her nicht viel dagegen machen", sagt die 48-Jährige. Und das, obwohl Geroda am anderen Ende von Bayern und damit weit weg von ihrem ehemaligen Lebensmittelpunkt liegt, dem Alpenvorland im Allgäu.

"So weit wollten wir eigentlich nicht weg", beschreibt sie ihren Zwiespalt, als sie sich gemeinsam mit ihrem Mann für Geroda entscheiden hatte. Doch die Bewohner haben es ihr gleich beim ersten Besuch im vergangenen Jahr angetan. Inkognito besuchte das Ehepaar den Weihnachtsmarkt, um sich ein Bild vom Miteinander und der Atmosphäre in der Gemeinde zu machen.

Gutes Gefühl

Das Ergebnis: "Wir hatten sofort das Gefühl, willkommen zu sein, obwohl wir nicht von hier sind", sagt die gebürtige Münchnerin. Das sei besonders in der heutigen Zeit keine Selbstverständlichkeit. Und auch im weiteren Umgang habe sie die Gemeindemitglieder als sehr wohlwollend und hilfsbereit erlebt.

Ihr Start Anfang Mai ist noch ungewiss. "Wie kann ich sicheren Kontakt mit den Einwohnern und vor allem mit den Senioren in den Heimen aufbauen?", fragt sie sich. In diesen besonderen Zeiten eine neue Stelle anzutreten, das ist auch für eine Pfarrerin nichts Alltägliches. Eine Viertelstelle ist für die Seelsorge in den Brückenauer Seniorenheimen reserviert. Darüber freut sie sich besonders. Denn "der Umgang mit Senioren liegt mir sehr am Herzen", sagt Schenk, die früher als Heilpädagogin in einer psychiatrischen Klinik gearbeitet hat.

Vikariat in Mittelfranken

Nebenbei half sie ehrenamtlich in der kirchlichen Gemeinde. Doch das war nur punktuell und ihr persönlich zu wenig. Denn auch wenn sie damals in ihrem Beruf in der psychiatrische Tagespflege viel mit bedürftigen Menschen zu tun hatte, habe sie ihren Glauben zu wenig bei ihrer Arbeit mit den Menschen einsetzen können. "Ich fühle mich einfach berufen, als Pfarrerin zu arbeiten." Und trotzdem profitiert sie ganz besonders von ihrer damaligen Arbeit als Heilpädagogin. "Das hilft mir, meine Grenzen zu wahren und kein Helfersyndrom zu entwickeln."

Für den Berufseinstieg als Pfarrerin, das Vikariat, war sie bis vor kurzem drei Jahre bei Dinkelsbühl in der Pfarrei "Der gute Hirte" tätig. In der jungen Pfarrei in Mittelfranken, die aus fünf Gemeinden besteht, gab es viel zu organisieren. "Auf Dauer ist das unbefriedigend, wenn die Arbeit mit den Menschen zu kurz kommt", blickt sie zurück. Deshalb entschied sie sich auch der Wechsel nach Geroda.

Freude über Neubesetzung

Über die Landschaft der Rhön sagt sie, dass sie sie an das Alpenvorland erinnere - das ist die Landschaft,aus der ihr Mann kommt. Deshalb fühlt sie sich schon jetzt heimisch. "Wie ein nach Hause kommen", beschreibt Schenk ihre Ankunft vor wenigen Wochen in Geroda. "Jetzt darf ich das arbeiten, was mich als Menschen ausmacht, und das ist ein Geschenk. "

Dekan Till Roth äußert sich zur Besetzung der Pfarrerstelle: "Ich freue mich sehr mit der Kirchengemeinde Geroda, dass nach einer relativ kurzen Vakanzzeit von acht Monaten wieder Leben ins Pfarrhaus einzieht. Es spricht für die kleine evangelische Gemeinde, dass sie die neue Pfarrerin, die sich vorher genau das kirchliche Leben und die Gegebenheiten angeschaut hat, positiv überzeugt und für sich gewonnen hat", schreibt Roth. Mit Regina Schenk komme eine besonnene und sehr zugewandte Frau auf die Pfarrstelle Geroda, die einen breiten Erfahrungsschatz mitbringe.

Einführung

Termin: Ursprünglich war die Einführung von Pfarrerin Regina Schenk an diesem Sonntag, 3. Mai geplant. Doch wegen der aktuellen Beschränkungen angesichts der Coronapandemie wird der Festgottesdienst verschoben. Ein neuer Termin steht noch nicht fest.