Geroda: Jugendrat gegründet
Autor: Ulrike Müller
Geroda, Donnerstag, 17. März 2016
Was haben die Geröder von der kommunalen Allianz? Aktuell sehr viel, denn der Markt nimmt am Pilotprojekt "Demografie" des Landkreises Bad Kissingen teil.
Der durchschnittliche Bürger aus Geroda und Platz ist 48 Jahre alt. Soweit, so gut. Wäre da nicht die berühmte Alterspyramide, die deutlich zeigt, dass die Bevölkerung immer älter wird. Älter und weniger. Lebten Mitte der 1990er Jahre noch 1056 Menschen im Markt, sind es heuer gerade mal 862. "Ich möchte, dass die Jugend aktiv ins Gemeindeleben eingebunden wird", sagt Bürgermeister Alex Schneider (UWG). Zusammen mit den Jugendbeauftragten des Gemeinderates Ralph Regus und Thilo Schneider (beide UWG) trommelte er die Jugendlichen zusammen - und die kamen tatsächlich.
36 junge Leute waren es, die sich im Gemeindehaus Platz versammelten. Elf Kandidaten, neun "Sitze" im Jugendrat, es war eine spannende Wahl. "Wenn etwas für die Jugend gemacht werden soll, ist es doch gut, wenn die Vorschläge von der Jugend kommen", sagt einer im Publikum.
Außerdem habe der Bürgermeister eingeladen, das "kann man sich ja mal anhören", wirft ein anderer ein.
Jugendliche sollen sich mit der Region identifizieren können
Der frisch gekürte Jugendrat Geroda-Platz hat indes schon konkrete Vorstellungen. "Ein Grillplatz, wo man sich treffen kann", schlägt Matthias Kohl vor. Ein festes Budget haben die Jugendlichen nicht, der Gemeinderat entscheidet lieber projektbezogen. Geld hat der Rat dennoch bereits in die Hand genommen. "Wir investieren bis jetzt schon 6500 Euro in ein Ballfangnetz für den Bolzplatz und einen neuen Fußboden im Jugendzentrum Platz", sagt der Bürgermeister.Angestoßen wurde die Wahl des Jugendrates von Antje Rink. Sie ist für das Projekt "Demografie" des Landkreises Bad Kissingen zuständig. Ihr Projekt ist zweigeteilt. Zum einen geht es um Angebote für Senioren, ein Fokus liegt hier auf selbstbestimmten Wohnformen. Für die Jugendlichen möchte Rink Möglichkeiten der Beteiligung schaffen, damit sich die jungen Leute mit der Region identifizieren, mitgestalten und bleiben - oder zurückkehren.
In Münnerstadt gibt es ein ähnliches Projekt, für die Rhönallianz ist Geroda Modellgemeinde. Wildflecken und Bad Brückenau haben ebenfalls Interesse signalisiert. "Das Ziel ist, dass die jungen Leute dabei bleiben", sagt Rink. Wichtig sei, "dass die Jugendlichen das Gefühl haben, was sie machen wird wahrgenommen und Projekte werden auch umgesetzt."
Jugendrat Geroda-Platz:
Mitglieder Janno Kuhn (12), Micha Bienmüller (18), Matthias Kohl (22), Johanna Kohl (12), Moritz Bienmüller (12), Johanna Gindl (19), Theresa Schneider (17), Julian Schneider (20) und Diana Schlereth (15)
Treffen Der Jugendrat Geroda trifft sich alle sechs bis neun Wochen. Der oder die Sprecher nehmen regelmäßig an den Sitzungen des Gemeinderats teil. Zudem soll vierteljährlich ein Jugendstammtisch stattfinden.
Projekt Das Projekt Demografie des Landkreises Bad Kissingen widmet sich zwei Schwerpunkten: der Jugend und älteren Menschen. Projektmanagerin ist Antje Rink. Tel.: 0971/ 801 5201. E-Mail: antje.rink@kg.de. Mehr Infos finden Sie hier.