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Generationenwechsel beim Musikzug Wildflecken


Autor: Sebastian Schmitt

Wildflecken, Montag, 12. März 2018

Etliche neue Gesichter gibt es im Vorstand des Wildfleckener Musikzuges. Trotzdem macht sich Vorsitzender Steffen Fröhlich Sorgen um den Nachwuchs.
Die neue Führungsriege beim Musikzug (von links): Steffen Fröhlich, Elisabeth Helfrich, Erick Nietsch, Monika Kleinheinz, Marlon Benkert, Karina Gundelach, Sandra Kleinheinz, Katharina Müller und Tobias Fröhlich. Sebastian Schmitt


Der Musikzug in Wildflecken hat eine komplett neue Führungsmannschaft rund um den Vorsitzenden Steffen Fröhlich auf die Beine gestellt. Neue stellvertretende Vorsitzende ist Karina Gundelach, zur Schriftführerin wurde Katharina Müller gewählt, neue Kassiererin ist Sandra Kleinheinz, stellvertretender Kassier wurde Tobias Köstler. Als Beisitzer fungieren Elisabeth Helfrich, Herbert Höhl, Marlon Benkert sowie Erick Nietsch. Die Jugendvertretung leitet künftig Franca Schmitt. Dem Vergnügungsausschuss gehören künftig Tobias Fröhlich, Monika Kleinheinz und Dominik Köstler an.

Ausgeschieden sind die langjährigen Vorstandsmitglieder Jochen Gundelach (bisher 2. Vorsitzender), Kassiererin Petra Strömel, Silvia Müller (Vergnügungsausschuss) und Schriftführer Georg Helfrich sowie Beisitzer Heinrich Galaschek. Als Kassenprüfer wurden Walter Vorndran und Michael Frank gewählt.

Alljährlich absolviert der Wildfleckener Musikzug mehr als 30 Spieltermine. "Anlässlich des 70. Geburtstages des Musikzugs im zurückliegenden Jahr hatte Dirigent Ralf Gundelach ein umfangreiches Programm zusammengestellt und uns auf eine Zeitreise durch die Geschichte des Musikzuges mitgenommen", berichtete Vorsitzender Steffen Fröhlich. "Ein weiteres Highlight war natürlich der Auftritt des ehemaligen Spielmannszuges."

Ein nicht alltägliches Jubiläum hatten die vier Gründungsmitglieder Walter Höhl, Adalbert Müller, Georg Gundelach und Bernhard Leitsch, die für 70 Jahre aktives Musizieren geehrt wurden, obwohl sie teilweise auch schon vor Gründung des Musikzuges musikalisch aktiv waren, was aber in der Ehrung nicht berücksichtigt werden konnte. 

"Nach den Enttäuschungen über den Wilden Sommer 2016 hatten wir uns zusammen mit dem SV und der Feuerwehr darauf geeinigt, bis auf Weiteres den Wilden Sommer mit Festzelt und Bands auf Eis zu legen", erklärte Fröhlich. "Schnell waren sich Feuerwehr und Musikzug einig, dass trotzdem ein Fest ausgerichtet werden soll, aber ein schönes kleines Heckenfest, und so wurde das Lindenfest wiederbelebt." Dieses Fest wurde sofort ein Riesenerfolg. Der einzige Wehmutstropfen war, dass die Veranstaltung "Bock auf Blasmusik" im Rahmen des Lindenfests, aufgrund der örtlichen Begebenheiten, nicht stattfinden konnte. "Die Zusammenarbeit mit der Feuerwehr klappte wie immer super und so wurde einstimmig beschlossen, das Lindenfest auch 2018 wieder auszurichten ."

Die Ausbildung liegt nach wie vor in der Hand der Musiklehrer der Musikschule Bad Brückenau. Dort sind derzeit 24 Musiker aus Wildflecken gemeldet. Das Frühjahrskonzert in diesem Jahr müsse ausfallen, weil keine geeigneten Räume gefunden werde konnten, erklärte Fröhlich. Mann hoffe aber 2019 auf ein Turnhalleneröffnungskonzert. "Mit viel gutem Willen können wir aktuell von 61 aktiven Musikern sprechen, davon sind etliche noch in der Ausbildung, beziehungsweise bei den Traumflöten, also noch nicht für die Blaskapelle einsetzbar. Leider ist es nach wie vor so, dass unsere jungen Musiker mittlerweile nach ihrem Schulabschluss fast durchgehend aufhören", so Fröhlich weiter. Die Gründe dafür seien Studium, Ausbildung und der damit verbundene Wegzug oder ganz einfach auch allgemeine Lustlosigkeit. So seien von der ehemaligen Jugendkapelle fast keine Musiker und Musikerinnen mehr aktiv. Ärgerlich sei das gerade deshalb, weil diese Musiker eine gute Ausbildung genossen haben und fast durchweg gute Leistungen erbracht hatten. Wenn nun irgendwann die älteren Musiker aufhören, könne es schwierig werden, alle Stimmen zu besetzen. Aktuell bestehe dieses Problem schon bei den Trompeten. Die größte Herausforderung für den neuen Vorstand werde es deshalb sein, sich mit der Mitgliedergewinnung von aktiven Musikern oder der Rückgewinnung ehemaliger Musiker zu beschäftigen. "Auch muss darüber nachgedacht werden, unsere Musiker früher in die Blaskapelle zu integrieren, da oft etliche Jahre der Ausbildung verstreichen, ohne dass wir etwas von unseren Youngsters haben", so der Vorsitzende.

Auch wenn das alles etwas entmutigend klinge: Er sei trotzdem zuversichtlich, dass der Verein Lölsungen findet. Etliche Ideen seien bereits vorhanden.