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"Frohe Botschaft"


Autor: Marion Eckert

Klosterkreuzberg, Dienstag, 05. Dezember 2017

Eine Ausstellung im Bruder-Franz-Haus zeigt jetzt Engel, Kalligrafie und Künstlerkrippen. Sie wurde im Rahmen des Rhöner Krippenweges eröffnet.
Die neue Ausstellung im Bruder-Franz-Haus auf dem Kreuzberg mit den Künstler Karlos Aha  und  Dieter Robert Frank wurde offiziell im Rahmen des Rhöner Krippenswegs eröffnet. Das Bild zeigt von links: Pater Georg Andlinger, Dr.  Astrid Hedrich-Scherpf, Karlos Aha, Dieter Robert Frank, Hanns Friedrich und Thorn Plöger. Marion Eckert


Himmlische Wesen, Kalligrafie und Künstlerkrippen umfasst die neue Ausstellung im Bruder-Franz-Haus auf dem Kreuzberg, die rechtzeitig zum Advent, im Rahmen des Rhöner Krippenweges eröffnet wurde. Dieter Robert Frank (Milz/Thüringen) und Karlos Aha (Fulda) bestücken diese Gemeinschaftsausstellung, die von Kreiskulturreferent Hanns Friedrich (Bad Königshofen) mit einer Laudatio eröffnet und der Egerländer Stubenmusik aus Eichenzell musikalisch begleitet wurde. Die Ausstellung trägt den Titel "Frohe Botschaft" und treffe genau den Kern der Ausstellung, die perfekt auf den Heiligen Berg der Franken passe, befand Hanns Friedrich. Denn zwei namhafte Künstler geben in der Ausstellung einen Einblick in ihr Wirken.
Dieter Aha hat seine Wurzeln im thüringischen Milz. Zeichnen, das waren seine künstlerischen Anfänge, doch an Bildhauerei dachte er zunächst überhaupt nicht. Er wollte eigentlich Musik genauer Trompete und Gesang studieren. Doch daraus wurde nichts, die Musik blieb ein Hobby und er absolvierte eine handwerkliche Ausbildung. Seine selbst gestalteten Pferde waren in der damaligen DDR ein Verkaufsschlager. Schon früh widmete sich Dieter Robert Frank auch der christlichen Kunst. An die 100 verschiedene Krippendarstellungen hat der Milzer Künstler inzwischen aus Holz, Keramik aber auch aus anderen Materialien entworfen und gefertigt. Doch nicht nur Krippen für den privaten Haushalt hat er schon gebaut, auch zahlreiche Kirchenkrippen und auch Krippenfiguren in Lebensgröße. Angetan haben es ihm aber auch Engel, die in der Ausstellung ebenfalls zu sehen sind.

Dieter Robert Frank gehöre mittlerweile zu den regional bekannten und renommierten Bildhauern, der sich in der Region, aber auch weit darüber hinaus einen Namen gemacht hat. Er suche in der Darstellung von sakralen Inhalten neben traditionellen Stilrichtungen nach neuen Ausdrucksformen, die auch in der heutigen Zeit religiöse Auseinandersetzung und Betrachtung ermöglichen. Besonders fasziniere Hanns Friedrich, die Fähigkeit des Künstlers den Blick auf das Wesentliche zu richten, in schlichten aber doch ausdrucksstarken Darstellungen.
Markante Krippenkompositionen zeige die Ausstellung. Sein Markenzeichen seien Figuren, die Bezüge zueinander deutlich machen wollen und somit eine geschlossene, gestalterische Einheit bilden.
Karlos Aha ist in der Ausstellung mit seiner Kalligrafie vertreten. Er absolvierte eine Schriftsetzerausbildung in Fulda, war danach im grafischen Atelier tätig und fand schnell zur Kunst. Mit zahlreichen Ausstellungen machte auch er sich in den vergangenen Jahren einen Namen über die Region hinaus. Er nahm an Kursen und Workshops internationaler Kalligrafen teil.
Das Wort Kalligrafie kommt aus dem Griechischen und bedeutet "Schönheit" oder auch nur "schön" und "schreiben". Also, die Kunst des schönen Schreibens. Die Blütezeit der Kalligrafie war im Mittelalter, als ein hoher Bedarf an Bibelabschriften bestand. Im fernöstlichen Kulturraum in China, Korea und Japan stand die Schrift unter den Künsten an erster Stelle. In ihr erkenne man Charakter, Bildung und innere Kultur des Schreibers. Auch wenn die Kalligrafie in Europa seit Beginn der Neuzeit stark an Prestige verloren habe, sei sie als Kunstform und Hobby noch lebendig. Praktische Anwendung finde sie bei der Gestaltung von Urkunden, Plakaten oder Eintragungen, zum Beispiel in ein Goldenes Buch.
Karlos Aha zeige mit seinen Kalligrafien einen Gegenpol zur Typographie. Für den Künstler sei es wichtig, dass Text und kalligrafische Gestaltung sich ergänzen und eine Einheit bilden. Dabei solle auch immer die Persönlichkeit des Kalligrafen mit einfließen. Handgeschriebenes sei immer Ausdruck der Persönlichkeit, des Geistes. Die Handschrift erzähle so viel Dinge: woher wir kommen, in welcher Zeit wir leben, ob wir Kind oder Erwachsener sind, ob wir ruhig oder überschwänglich sind. Der Wert einer Kalligrafie liege in ihrer Lebendigkeit, ihrer Ausdrucksstärke und in ihrer Dynamik.
Weitere würdigende Worte sprachen die Kulturmanagerin der Kulturagentur Rhön Grabfeld Dr. Astrid Hedrich-Scherpf, Pater Georg Andlinger und Thorn Plöger (Geschäftsleitung Rhön GmbH).
Die Ausstellung ist bis 21. Januar täglich von 10 bis 12 Uhr und von 13 bis 16 Uhr im Bruder-Franz-Haus zu sehen.