Franziskusfest auf dem Kreuzberg
Autor: Marion Eckert
Klosterkreuzberg, Montag, 07. Oktober 2019
Das Franziskusfest ist auf den Kreuzberg seit jeher ein wichtiges Fest.
           
Die Franziskaner gedenken mit dem Franziskusfest und dem Festgottesdienst ihrem Ordensgründer, dem Heiligen Franziskus. In diesem Jahr konnte Pater Georg Andlinger, der neue Guardian des Klosters, Generalvikar Dr. Gerhard Stanke aus Fulda begrüßen. Natürlich waren auch die Kreuzbergmusikanten mit dabei, die mit ihrer festlichen Musik den Gottesdienst bereicherten.
Fuldas Generalvikar ist der Kreuzberg nicht unbekannt, wuchs er doch in der Region auf. "Der Kreuzberg war oft Ziel von Wanderungen, zur Kirche und auch zur Gastronomie", stellte er sich den Gläubigen vor. Das Fest des Heiligen Franziskus erinnere nicht nur an das Leben und Wirken des Ordensgründers, sondern vor allem an seine besondere Liebe, die er Jesus Christus entgegen gebracht habe. "Er fühlte sich von ihm in besonderer Weise berührt", so der Generalvikar.
"Franziskus passt in unsere Zeit" meinte Stanke, denn der Heilige habe die Schöpfung sehr geliebt. In seinem Sonnengesang komme dies zum Ausdruck. So könne er in seiner Sorge um den Schutz der Welt auch den Menschen heute ein Vorbild sein. "Wir Menschen sind aufgerufen, die Schöpfung zu bewahren." Die Schöpfung in ihrer Schönheit und Vielfalt sei immer wieder auf neue Anlass zum Staunen. Aber auch zerstörerische Kräfte gehörten zur Schöpfung, wie Vulkane und Tsunami. "Es ist eine unglaubliche, gewaltige Schöpfung".
Einem Wissenschaftler zu Folge entstünden pro Sekunde 30.000 neue Sterne im Weltall. "Was für ein unbegreiflicher Gott. Die Welt ist ein Staubkörnchen im Weltall und dieser unglaubliche Gott wird Mensch und kommt uns nahe." Jesus habe gezeigt, wie Gott ist. In der Bibel gebe es viele Beispiele, wie Gott den Menschen entgegen gehe, wie der Vater dem verlorenen Sohn. "Der Mensch sieht Schuld und verurteilt. Gott sieht Leid und verzeiht."
Dr. Gerhard Stanke verlas die Gedanken eines Gefangenen aus der Justizvollzugsanstalt in Kassel, die ihn sehr bewegten. Als "hoffnungsloser Fall" beschrieb sich der Gefangene und fragte Gott "Wer bin ich für Dich?" Stanke hat hierauf nur eine Antwort: "Du bist mein geliebter Sohn".
Die Gottesdienstbesucher ermunterte Fuldas Generalvikar, sich von diesem Gott berühren zu lassen. "Er interessiert sich für jeden von uns. Dieser Blick Gottes rührt an und verändert." Mit diesem Wissen, sei es dann auch leichter möglich, Mitmenschen so anzunehmen wie sie sind, auch die, die sich schuldig gemacht haben oder auf die Nerven gehen. Mit diesem Blick könne Versöhnung und Frieden geschaffen werden.