Verwurzelt im Jazz bewegen sich Oliver Hermann (Gesang und Bass) und Hannes Hirth (Klavier) auf der melancholischen Seite schöner, oft fragiler Musikstücke und schöpfen dabei aus einem großen Fundus, vom Great American Songbook über Folk bis hin zu aktuellen oder schon halb-vergessenen Popsongs. Sie interpretieren die Stücke respektvoll vor dem Hintergrund des traditionellen und zeitgenössischen Jazz. Hinter Earthen Smiles - einem irdenen, zerbrechlichen Lächeln - liegen weite Räume, Sehnsucht, Ungewissheit, Erinnern. Was dabei herauskommt, ist feinfühliger und durchdachter Vocal Jazz.

Seitengassen im Leben

Bei den ausgewählten Stücken geht es nicht ums Tun und Erreichen. Es geht um das Betrachten und sich Entziehen. Um das Wollen und Nicht-Bekommen. Darum, das, was ohnehin geschieht, zum Gewollten zu erklären, um dem Schicksal so in einem trotzigen Willensakt zuvorzukommen. Auch um die Antwort auf die Frage: Wie kann man leben, wenn einem schon der Mut zum Aufstehen fehlt? Es geht um die Seitengassen im Leben, die man erst sieht, wenn man stehenbleibt und sich dem Strom entzieht. Nicht immer entdeckt man dabei im klassischen Sinne schöne Wege, Orte und Momente. Doch es sind solche, die man für schön und besonders erklären und sich zu eigen machen kann, mal in verklärter Melancholie, mal in ätzendem Zynismus - "the dark side of happy" eben.

Freunde des feinen, lyrischen Jazz werden den Abend mit diesem interessanten jungen Jazz-Duo genießen.

Karten

Karten für die Veranstaltung in der Galerie Form+Farbe, am Samstag, 5. Oktober, 19.30 Uhr, gibt es im Vorverkauf in Hohmann's Manufactur und in der Buchhandlung Ute von Landenberg, eventuelle Restkarten an der Abendkasse.