FC-Mitglieder wollen den Keglern helfen
Autor: Steffen Standke
Bad Brückenau, Dienstag, 05. Oktober 2021
Es war eine spannende, intensive, teils hitzige Diskussion in der Mitgliederversammlung des FC Bad Brückenau. Doch am Ende gaben die Anwesenden ihrem Vorstand einen Auftrag auf den Weg. Der betrifft die FC-Halle und deren mögliche Nutzung durch die Kegler.
FC-Vorsitzender Stefan Richter und der Vorstand hatten Klarheit gewollt. Zumindest ein Stimmungsbild. Und zwar zur Frage, ob sich die FC-Mitglieder überhaupt vorstellen können, dass die Sportkegler in den oberen Teil der Halle am FC-Gelände einziehen. Ob sie einverstanden wären, dem anderen Verein - zu welchen Konditionen auch immer - das Obergeschoss abzutreten.
Die Situation ist verzwickt. Wie bereits mehrfach berichtet, muss der Kegelverein über kurz oder lang aus seiner jetzigen Heimstatt, der Sinnflut, ausziehen. Denn diese soll generalsaniert, teilweise sogar neu gebaut werden. Wieder einziehen können die Kegler nach dem Umbau aus Platzmangel nicht.
Die Zeit drängt also, weswegen die Kegler schon öffentlich auf ihre Situation aufmerksam gemacht haben. Auch der Stadtrat beschäftigte sich mit dem Thema. In der jüngsten Sitzung kam wieder eine Nachfrage, diesmal durch Karin Ott (CSU).
Mehrere neue Standorte für die Kegelbahn geistern durch die Öffentlichkeit, darunter die leerstehende Güterhalle auf dem ehemaligen Bahnhofsgelände, ein Neubau am Sportgelände in Römershag - und eben die FC-Halle.
Vor mehr als zwei Jahren traf sich die damalige Bürgermeisterin Brigitte Meyerdierks (CSU) laut Richter mit den Vorständen beider Verein zum ersten Gespräch beim FC. Die Idee: Die Kegler könnten in die Sporthalle im Obergeschoss eine Anlage mit vier Bahnen installieren; der FC würde die Sozial- und Gesellschaftsräume im Erdgeschoss behalten.
Es wäre ein Rückkehr. Denn früher bildeten die Sportkegler eine eigene Abteilung beim FC, nutzten drei Kegelbahnen, die im Untergeschoss eingebaut waren. Doch dann lösten sie sich vom Verein, gründeten einen eigenen mit etwa 100 Mitgliedern.
Dem Erstgespräch mit der Altbürgermeisterin folgten in den vergangenen Jahren offensichtlich nicht wirklich weitere. Kontakt zwischen den Vorsitzenden Richter und Bernd Hörmann (Kegelverein) gab es, aber nur sporadisch. Und so monierte der FC-Chef in der Mitgliederversammlung am Donnerstagabend, dass man über viele Entwicklungen nur aus der Presse erfahre. Der letzte Kontakt mit den Keglern sei "gefühlt ein Jahr" her, sagte er dieser Redaktion.