Fast versagte Eva-Maria Klör die Stimme
Autor: Regina Rinke
Klosterkreuzberg, Montag, 18. Sept. 2017
Mit einer so großen Resonanz habe sie nicht gerechnet, sagte Eva-Maria Klöhr in der voll besetzten Klosterkirche auf dem Kreuzberg.
Auch Pater Georg freute sich über das volle "Haus". Beim Blick auf den Titel des Konzertes meinte er: "Es gibt den Ausspruch ,Male doch nicht den Teufel an die Wand!', wenn jemand eine schlechte Ahnung ausspricht. Sie aber werden uns einen Engel schicken. Das klingt sehr zuversichtlich".
Abschied vom Schwiegervater
Passend zu ihrer persönlichen Situation - sie hatte erst vor wenigen Tagen von ihrem Schwiegervater Abschied nehmen müssen - begannen ihre Darbietungen mit zarten, weichen Klängen auf der Gitarre. Fast versagte ihre Stimme bei "Ganz nah". Die Ruhe und den Frieden spürte man auch im "Ich schlafe, doch mein Herz ist wach". Die Besucher nahmen Anteil an den tröstenden Texten und störten die tiefe Andacht nicht durch Applaus.
Die knappen Zwischentexte formulierte die Autorin frei und leitete zu ihren gesungenen Gebeten über. Der Heilige Augustines habe gesagt: "Wer singt, betet doppelt!" Diese Aussage habe sie beflügelt, ihre Gebete mit Tönen zu unterlegen, also zu singen. "Aus der Tiefe meiner Seele, höre mein Gebet, gib mir Kraft, diesen Weg zu gehen...". Musik habe immer etwas Verbindendes, und darum sollten, konnten die Zuhörer bei dem bekannten Lied "Heute Nacht schick ich dir einen Engel" mitsingen.
100 Jahre sind ein Wimpernschlag
100 Jahre sind in unserer Zeitgeschichte nur ein Wimpernschlag. Das wurde deutlich in den Texten "Am Anfang war das Wort..." und "Hundert Jahre". Und am Anfang der Schöpfungsgeschichte stehe das Wort Gottes. Ein feuriger Funke sprang über bei "Herr, mach mich stark!". Unseren Seelen mögen Flügel wachsen, damit wir fliegen können, um die Welt von oben zu sehen. Ein ganz frisches und fetziges Lied, bei dem geklatscht werden "musste". Im Leben nicht aufgeben, auch im Alter noch Neues beginnen, mitmachen, wo man gebraucht wird, die Neugier auf das Leben bewahren: Gib du mir Raum und Zeit! Ich bin bereit! Diese Zusage machten anschließend alle im Raum.
Mit "Alles hat seine Zeit, der Augenblick, die Ewigkeit, die Liebe und das Leid" und "Bleibe bei uns!" bekannte sich Eva-Maria Klöhr zum Glauben.
Das schlichte, ganz einfache, "Amen" war als Zugabe gedacht. Pater Georg sagte zum Schluss: "Sie haben uns heute Engel geschickt."