Erneute Debatte ums MedZentrum im Bad Brückenauer Stadtrat
Autor: Steffen Standke
Bad Brückenau, Mittwoch, 20. Oktober 2021
Ein Tekturantrag der Projektgesellschaft für das neue Ärztehaus an der Franz-von-Prümmer-Klinik löste eine längere Diskussion aus. Die Hauptfrage: Erfüllt das Vorhaben noch den ursprünglich beschlossenen Zweck?
Auf der Baustelle des neuen MedZentrums an der Prümmer-Klinik herrscht Bewegung. Der Mutterboden wird - als Vorbereitung für den Rohbau - entfernt. Das Ärztehaus bewegte auch im Stadtrat die Gemüter. Denn die Projektgesellschaft wollte Änderungen am Gebäude abgesegnet haben. Was einigen Räten aufstieß.
Auslöser war ein sogenannter Tekturantrag der MedZentrum Bad Brückenau GmbH & Co. KG. Wesentlichste Änderung sollte ein Technikraum sein, der für die Haustechnik auf das Dach des dreigeschossigen Gebäudes aufgesetzt werden soll. Das ergebe sich, so die Begründung, aus der "Anpassung der Nutzer und der damit verbundenen Mietflächen im Erdgeschoss, im 1. und im 2. Obergeschoss". Dadurch ändere sich auch die Anordnung der Fenster. Und die Außenanlage soll anders gestaltet werden.
Laut Sitzungsvorlage plant die Projektgesellschaft derzeit mit einer gynäkologischen und einer allgemeinmedizinischen Arztpraxis im 1. Obergeschoss, einer orthopädischen und einer zahnmedizinischen Praxis im 2. Obergeschoss. Das Erdgeschoss sollen eine Apotheke, ein Sanitätshaus und eine Bäckerei füllen. Letztere bräuchte eine "Aufenthaltsfläche im Außenbereich".
Was unter anderem Auswirkungen auf die Anzahl der Stellplätze direkt am Ärztehaus hätte. Geplant sind jetzt nur noch drei; weitere 36 Parkplätze sollen auf dem alten Bahnhofsareal gleich gegenüber entstehen. Es soll eh demnächst umgestaltet werden. Auf dem Dach sollen schließlich neben nötiger Haustechnik eine Luft-Wasser-Wärmepumpe, ein Gas-Brennwertkessel und der Heizungsverteiler aufgestellt werden.
Änderungen bei Mietern und Außenbereich
Mit der neuen Planung weicht die Belegung in einigen Punkten von der im Oktober 2020 vorgestellten ab. So fehlt der angedachte Augenarzt. Hinzugekommen ist dafür ein Gynäkologe.
Auch die Apotheke, die jetzt ins Gebäude einziehen soll, war ursprünglich nicht vorgesehen. Alexander Bechtler, Sprecher des Projektentwicklers IWG Ideenwelt Gesundheitsmarkt GmbH, hatte im Oktober vergangenen Jahres gesagt, dass keine Apotheke vorgesehen sei. Man wolle die in der Stadt vorhandene medizinische Infrastruktur "nicht kannibalisieren".
Offen blieb damals noch eine Fläche von 122 Quadratmetern, mutmaßlich für eine gastronomische Nutzung. Zwischendurch war ein Bistro im Gespräch; jetzt wird es wohl eine Bäckerei.