Druckartikel: Energiekonzept für den neuen Kindergarten in Motten vorgestellt

Energiekonzept für den neuen Kindergarten in Motten vorgestellt


Autor: Stephanie Elm

Motten, Mittwoch, 10. April 2019

Die Wahl zwischen Flüssiggas-, Pellet-, Erdsondenanlage und Luft-Wasser-Wärmepumpe hatten Mottens Gemeinderäte. Für die Pelletanlage sprach sich schlussendlich die Mehrheit der Räte aus.
Damit auch im neuen Kindergarten, der auf dem Spielplatzgelände in der Dalherdaer Straße entstehen soll, gebacken werden kann, braucht er Energie. Verschiedene Energiekonzepte wurden in der jüngsten Gemeinderatsitzung vorgestellt.  Foto: Stephanie Elm


Für den auf dem jetzigen Spielplatzgelände in der Dalherhaer Straße geplanten Kindergartenneubau wurden von Heike Voigt (Ingenieurbüro Burmester & Partner) bei der Gemeinderatssitzung in Motten verschiedene Alternativen zum Heizungs- und Energiekonzept vorgestellt.

Auf den 860 Quadratmetern Gebäudefläche werde sowohl die Warmwasserbereitung, als auch die Lüftungstechnik dezentral eingerichtet. Vier verschiedene Anlagevarianten für die Energieversorgung wurden von Vogt erarbeitet: Flüssiggasanlage, Pelletanlage, Erdsondenanlage und Luft-Wasser-Wärmepumpe. In Bezug auf die Wirtschaftlichkeit, das heißt die Anschaffungs-, Verbrauchs- und Instandhaltungskosten seien alle Varianten "fast ähnlich". Jede Form weise eine ausgereifte Technik auf und sei einfach zu bedienen.

Anschaffungs- und Betriebskosten

Im Gegensatz zu den hohen jährlichen Kosten bei der Luft-Wasser-Wärmepumpe und den hohen Wartungskosten bei der Pelletanlage sei der Investitionsaufwand bei der Erdsondenanlage "sehr hoch", so die Projektleiterin. Dennoch sei dies die "wirtschaftlichste Variante". Hier stehe "fast kein Wartungsaufwand" zu Buche. Die Erdsondenanlage, oder auch Sole-Wasser-Wärmepumpe, war auch ihre Empfehlung, da sie "die geringsten durchschnittlichen Kosten" verursache. Zwar seien die Erstanschaffungskosten mit gut 74.000 Euro die höchsten der vorgestellten Varianten, doch machten dies die geringen laufenden Kosten über einen Zeitraum von 20 Jahren wieder wett. Bei den jährlich zu erwarteten Kosten lag die Flüssiggasanlage bei circa 13.030 Euro, die Pelletanlage bei knapp 12.690 Euro, die Luft-Wasser-Wärmepumpe bei circa 13.940 Euro und die Erdsondenanlage bei circa 12.530 Euro.

Bürgermeister Jochen Vogel (CSU) hätte "kein Problem mit der Pelletanlage", ganz anders die Gemeinderäte Tobias Herbert (Wählergemeinschaft Motten) und Marco Hillenbrand (Freie Wähler Kothen-Motten-Speicherz). Herbert gab zu bedenken, dass man bei dem Einbau einer Pelletanlage "auch viel falsch machen kann", Hillenbrand verwies auf den erhöhten Preis und den langsam nachwachsenden Rohstoff Holz.

Erdsondenanlage scheitert

Dem Vorschlag von Bürgermeister Vogel, der Empfehlung von Heike Vogt zu folgen und die Erdsondenanlage zu wählen, entsprach nur die Hälfte des Gemeinderates. Der Vorschlag war somit abgelehnt. Für die Pelletanlage sprachen sich sieben Räte aus, drei stimmten dagegen.

Zusätzlich zur bereits im Januar angepassten Satzung zur Durchführung von Bürgerbegehren und Bürgerentscheiden wurde ein noch fehlender Punkt ergänzt. Sollten in einem Stimmbezirk weniger als 50 Abstimmungszettel abgegeben werden, wird dieser einem anderen Wahlvorstand zugeordnet. Um das Wahlgeheimnis zu wahren, werden diese Stimmzettel dann zusammen mit denen eines anderen Stimmbezirks ausgezählt.

Ein Bauantrag passierte den Gemeinderat ohne Bedenken: Am Kirchberg darf der Bauherr eine Dachgaube errichten.