Eklat beim SV Wildflecken
Autor: Sebastian Schmitt
Wildflecken, Sonntag, 07. November 2021
Paukenschlag im Sportheim: Drei gleichberechtigte Vorsitzende des SV Wildflecken schmeißen entnervt, enttäuscht und hochgradig frustriert die Flinte ins Korn. Tiefe Gräben innerhalb der Vereinsführung und bei den Mitgliedern sind offenkundig.
Der SV Wildflecken rutscht tief in eine schwere Krise. Drei gleichberechtigte Vorsitzende führten den SV Wildflecken in den zurückliegenden Jahren: Sebastian Hauke, Reinhard Bramowski und Andreas Schmid. Keiner der drei Vorsitzenden steht mehr für sein Amt zur Verfügung. Alle drei schmeißen sichtlich entnervt, enttäuscht und hochgradig frustriert die Flinte ins Korn.
Nachfolger fanden sich bei der Jahreshauptversammlung nicht. Die Vereinsführung sah sich außerdem starker Kritik wegen mangelnder Transparenz und Mitgliederbeteiligung in Sachen Investitionen ausgesetzt. Die rechtlich notwendige Entlastung des Vorstandes für das Jahr 2019 scheiterte. Es droht eine schwierige Zerreißprobe im Verein, der in dieser Verfassung komplett auf der Kippe steht.
Im Jahr 2020 musste die Versammlung des SV Wildflecken aufgrund der Corona-Pandemie kurzfristig abgesagt werden. Aus diesem Grund wurden auch die Neuwahlen der Vereinsführung auf das Jahr 2021 verschoben. Und der Verein hat schwere Monate noch vor sich.
Negative Stimmung
"Es herrscht eine Stimmung im Verein, die sehr negativ geprägt ist", sagte Sebastian Hauke. "Auch der Teamspirit hat sehr gelitten. Es ist kaum noch möglich, genügend Helfer für Veranstaltungen zu finden." Reinhard Bramowski ging auf die sportliche Lage des Vereins ein. "Das Jahr 2020 hat uns extrem zurückgeworfen aufgrund der Pandemie." Bramowski appellierte an die Vereinsmitglieder, bei sportlichen Veranstaltungen mehr Präsenz zu zeigen. "Wir würden uns insgesamt mehr Zuschauer wünschen."
Dass der Verein zum Beispiel keine eigene Fußballmannschaft mehr an den Start bringt, damit müsse man sich mittlerweile abfinden. "Die Spielgemeinschaft mit Riedenberg und Oberbach klappt gut. Personell ist es auch gar nicht mehr anders möglich."
Kurz andiskutiert wurde eine Sanierung des Wildfleckener Hartplatzes, doch die Mitglieder waren sich recht schnell einig: Für wen eigentlich sollte der Hartplatz saniert werden, wenn doch ohnehin keine erste Fußball-Mannschaft mehr da ist?
Vorstand nicht entlastet
Den Kassenbericht für die Jahre 2019 und 2020 trug Horst Tong vor. Die Kassenprüfer Norbert Helfrich und Jürgen Peterek bescheinigten dem Kassier eine einwandfreie und vorbildliche Buchführung. Einstimmig wurde dem Kassier daher die Entlastung erteilt.