Druckartikel: Eine bewegende Klangfülle beim Konzert in Kothen

Eine bewegende Klangfülle beim Konzert in Kothen


Autor: Peter Klopf

Kothen, Dienstag, 26. April 2016

Die Begeisterung hatte keine Grenzen, die Atmosphäre war wunderbar familiär. So könnte das Frühjahrskonzert des Musikvereins Kothen beschrieben werden.
Aus der Gemeinde Overasselts in der Nähe von Nimwegen stammt der niederländische Chor "Engsele", der für eine gesangliche Einlage beim Konzert des Musikvereins Kothen sorgte. Foto: Peter Klopf


Das bis auf den letzten Platz besetzte Kothener Sportheim glich beim Frühjahrskonzert des Musikvereins Kothen zeitweise einem Tollhaus. Mit stehenden Ovationen und riesigem Beifall feierten die Zuhörer ihre Musikkapelle. Mit dem Konzertmarsch "Die Sonne geht auf" von Rudi Fischer oder dem Polka-Hit "Wir Musikanten" von Kurt Gäble zogen die Musiker im ersten Teil des Konzerts, unter der musikalischen Leitung von Helmut Kraus, alle Register ihres Könnens. Besonderen Anklang fand dabei der Marsch "Alte Kameraden" von Carl Teike, bei dem die Zuhörer sich von den Stühlen erhoben und begeistert mitklatschten. Danach sorgte der "Overasselts Koor ,Engsele‘" aus den Niederlanden mit einigen Schlagern wie "Die kleine Kneipe" oder der Pop-Ballade "Hallelujah" in einem kurzen Intermezzo für weitere Hochstimmung.


Kontakt durch familiäre Bande

Der Kontakt zu dem Chor aus einer Gemeinde in der Nähe von Nimwegen zum Musikverein kam durch familiäre Bande in Speicherz zustande.

Tief in die Herzen der Zuhörer sangen sich die 27 Sänger und Sängerinnen, als sie auf Deutsch das "Kreuzberglied" stimmungsvoll intonierten und die Besucher zum Mitsingen animierten. Den zweiten Teil des Konzertes gestaltete der neue musikalische Leiter des Musikvereines, Thomas Reuß. Mit bekannten Melodien wie dem Marsch "Prager Leben" von Jaroslav Labsky oder der Impression "Zauberland" von Kurt Gäble. Ein schöner Sonntagmorgen inspirierte Gäble zu seiner Komposition "Zauberland". Die Ruhe, aber auch eine gewisse Abwechslung, schildern seine Eindrücke von diesem Tagesbeginn. Die rhythmisch kräftige Einleitung mündet in das ruhige Thema, welches prägend für die Komposition ist. Der Melodienfluss wird immer wieder durch weitere rhythmisch markante Einwürfe verändert. Die Modulation ab Takt 40 gibt dem Aufbau eine neue Klangfarbe und macht aus dem "Zauberland" ein sehr attraktives Konzertstück für Jugendorchester.


30 engagierte Musiker

Dabei zeigte sich das Orchester engagiert, spielfreudig und mit einer außergewöhnlichen Frische, die verzauberte, mit gut besetzten Registern, die qualitativ punkteten. Dabei stimmten Rhythmus, Dynamik und Tempi. Es machte einfach Spaß, den 30 engagierten Musikern zuzuhören. Der diplomierte Musiker und Leiter der Städtischen Musikschule Münnerstadt hat im Januar die Kapelle übernommen, nachdem der langjährige Dirigent Helmut Kraus nach 30 Jahren Kapellenleitung den Taktstock beiseitegelegt hatte und wieder im Flügelhorn-Register aktiv sein wollte.

Sieben neue Stücke hatte Reuß mit den Musikern einstudiert. "Ich bin zu meinen Wurzeln zurückgekehrt. Als Musikstudent habe ich vor 20 Jahren die Blechbläser des Vereins geschult. Es läuft in der Kapelle sehr gut. Sie machen engagiert mit. Ich bin sehr zufrieden", betonte Reuß. Diese gute Stimmung innerhalb der Kapelle konnte man auch spüren, was auch dem Publikum gefiel und es zu Beifallsstürmen hinriss. Reuß bedankte sich auch bei den Musikern am Ende des Konzertes, dass sie ihm den Einstand leicht gemacht hatten.


Dank an Helmut Kraus

Gleichzeitig dankte er dem scheidenden Helmut Kraus, dass er ihn weiter unterstütze und als Flügelhornist im Orchester mitspiele. Den überaus positiven Eindruck des Konzertes rundete Moderatorin Lena Möller ab, die mit ihren Co-Moderatoren Antonia Schleiwein und Florian Schneider durchs Programm führten. Zufrieden zeigte sich Vereinsvorsitzender Markus Witzel: "Ich freue mich, dass wir Thomas Reuß als musikalischen Leiter gewinnen konnten. Er sichert uns den Fortbestand der Kapelle."